Priesterweihe im Freisinger Dom

Inniger Moment

Kardinal Reinhard Marx hat im Freisinger Mariendom am Samstag sieben Männer zu Priestern geweiht. Aus ganz Bayern kamen Gläubige, um an dem Gottesdienst teilzunehmen.

Sieben Männer ließen sich im Freisinger Mariendom zu Priestern weihen. © Kiderle

Freising – Am Hochfest des Petrus und Paulus hat Kardinal Reinhard Marx im Freisinger Dom sieben Diakone zu Priestern geweiht. Nesselwang, Fürstenfeldbrück, Mühldorf, Weilheim oder Rosenheim: Aus vielen Teilen Bayerns kamen Eltern, Großeltern, Geschwister, Freunde und Gemeindemitglieder auf den festlich geschmückten Domberg, um die Männer auf ihrem Weg zum Priester zu begleiten. Auch aus Augsburg, Würzburg und Regensburg kamen Gläubige, da drei der Priester jeweils aus diesen Diözesen stammen. „Die Priesterweihe ist immer wieder ein Freudenfest. Wir danken Gott, dass er uns diese Männer geschenkt hat“, sagte Kardinal Marx zur Begrüßung.

In seiner Predigt sprach Marx über die Apostel Petrus und Paulus als Wegbegleiter, Vorbilder und Menschen. „Die Apostel Petrus und Paulus waren verschieden Charaktere, dennoch haben sie zusammengewirkt. Es ist die Erfahrung einer ungeheuren Befreiung, die die beiden Männer miteinander verband, im Hinblick darauf, wie Jesus über Gesetz, Tradition und Sünde sprach“, so Marx. Jesus verkündete die frohe Botschaft, dass das Reich Gottes erfüllt sei. Er habe von Gott gesprochen als einem, der Fesseln löst, Zuversicht schenkt, Sünden vergibt und aufrichtet. „Jesus führt uns ins Freie. Petrus und Paulus können heute Maßstab sein und Orientierung geben“, betonte Marx. Das priesterliche Handeln konzentriere sich auf die Sakramente, in denen sich Jesu Handeln konzentriere.

Im Anschluss an den Weihegottesdienst ging es ins Kardinal Döpfner Haus zum Mittagessen. Traditionell bilden hier die Priester für den neuen Weihejahrgang einen Spalier und beglückwünschen die Neupriester. „Es ist ergreifend und sehr schön, wie viele Menschen gekommen sind, die auch meinen Lebensweg wieder spiegeln. Besonders waren für mich am Anfang die Heiligenlitanei und dann die Handauflegung, auch durch die vielen Geistlichen. Das ging tief und das war ein sehr inniger Moment“, erklärt der 28-jährige Patrick Körbs nach der Priesterweihe im Innenhof des Kardinal Döpfner Hauses. Der zweitjüngste Priester seines Weihejahrgangs ist zukünftig als Kaplan im Freisinger Pfarrverband St. Korbinian tätig. Bereits am nächsten Tag feiere er in seiner Heimatgemeinde St. Johannes Don Bosco in Germering seinen Primizgottesdienst.

Bereits um 5.30 Uhr aufgebrochen ist Juliane Obermaier, um beim feierlichen Pontifikalgottesdienst mit dabei zu sein. Die 68-jährige Meßnerin ist mit einer Gruppe aus Neukirchen, Teisendorf und Oberteisendorf nach Freising gekommen. „Ich war zum ersten Mal bei einer Priesterweihe, die Stimmung ist einfach überwältigend. Beeindruckend war für mich, wie viele Priester da waren. Gut gefallen haben mit auch die Predigt und die Musik“, erklärt Obermaier. Der Primizsegen, der erste Segen der neugeweihten Priester, werde ihr eine bleibende Erinnerung sein. Es freue sie, dass Mario Dieter Haberl dem Pfarrverband erhalten bleibe - vorher als Diakon und jetzt als Kaplan. Haberl stammt als der Pfarrei St. Benno in München. “Das ist schon etwas besonderes, wenn aus der eigenen Pfarrei ein Priester hervorgeht”, bestätigt der Pfarrer von St. Benno, Ludwig Sperrer.

Insgesamt sind in diesem Jahr sieben Neupriester geweiht worden. Die neuen Priester für das Erzbistum sind Patrick Körbs (28) aus der Pfarrei St. Johannes Bosco, Germering, Josef Rauffer (29) aus St. Martin in Fischbachau, Mario Dieter Haberl (27) aus der Pfarrei St. Benno, München, Mathias Klein-Heßling (28) aus der Pfarrei Mariä Himmelfahrt in Miesbach, Michael Engel (39) aus der Pfarrei Mariae Himmelfahrt in Weilheim (Diözese Augsburg), Thomas Väth OH (39) aus St. Josef der Bräutigam der Muttergottes in Marktheidenfeld (Diözese Würzburg) und Bernhard Hägelsperger (29) aus der Pfarrei Mariä Himmelfahrt in Vilsbiburg (Diözese Regensburg). In den kommenden Wochen feiert die Priester in ihren Einsatz- und Heimatgemeinden die Primiz bzw. Nachprimiz. (agf)