Wirklich aufregend wird der Rahmen dieses fiktiven Lebensberichts, weil McEwan bei den entscheidenden Ereignissen die Geschlechterrollen umgekehrt hat. Die prägenden Lektionen werden seinem Protagonisten nämlich von Frauen erteilt: Einmal geht es um sexuellen Missbrauch des 15jährigen durch seine Klavierlehrerin und später findet sich Roland in der Rolle des verlassenen Ehepartners, der mit einem kleinen Baby von einem Tag auf den anderen sitzen gelassen wird. Wie er damit in seinem Leben klar kommt, das skizziert McEwan vor dem zeitgeschichtlichen Hintergrund der letzten 70 Jahre und eröffnet damit ein Panorma der Nachkriegszeit - mit besonderem Bezug zu Deutschland.
Ian McEwan: Lektionen
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