Biblische Namen im Trend

Hannah und Noah waren die beliebtesten Vornamen 2019

Die Suche nach dem richtigen Namen für den Nachwuchs ist eine Herausforderung für werdende Eltern. Viele habend dazu im vergangenen Jahr wohl die Bibel zur Hilfe genommen.

Hanna und Noah - zwei biblische Namensgeber im Trend. © di_media - stock.adobe.com

Wiesbaden – Die 2019 am häufigsten vergebenen Vornamen in Deutschland waren Hannah (Hanna) bei den Mädchen und Noah bei den Jungen. Dies teilte die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) am Montag in Wiesbaden mit. Beide Namen sind in der Bibel zu finden.

Hanna

Der Name Hanna kommt aus dem Hebräischen und bedeutet "Gnade" oder "Anmut". In der Bibel kommen drei Frauen mit dem Namen Hanna vor. Hanna, die Mutter Samuels, die nach langer Kinderlosigkeit erst im hohen Alter ihren Sohn bekommt. Hanna, die Frau von Tobit und die Mutter von Tobias, der auf einer Reise vom Erzengel Raphael begleitet wird. Und Hanna, die Prophetin. Sie begegnet dem jungen Jesus bei der Darstellung des Herrn im Tempel und erkennt in ihm den Messias. 

Der Namenstag wird Hanna der Prophetin zugeordnet und fällt somit auf den 2. Februar, am Fest der Darstellung des Herrn. Da Hanna als Form von Johanna gilt, können auch andere Namenstage in Frage kommen.

Noah

Die Geschichte von Noah ist wohl eine der bekanntesten Geschichten der Bibel. Er und seine Familie wurden von Gott auserwählt, um die Sintflut zu überleben, die alles Leben auf der Erde vernichten sollte. Noah baute eine Arche und füllte sie mit je einem Paar jeder Tierart. Am Ende der Flut setzte Gott den Regenbogen in den Himmel, als Zeichen des Friedens mit den Menschen. Der Name Noah leitet sich vom Hebräischen Wort für "Ruhe" ab. Sein Namenstag ist der 28. November.

Wohlklang entscheidend für Namenswahl

Auf den folgenden Plätzen der am häufigsten vergebenen Vornamen landeten bei den Mädchen Emma, Mia und Emilia sowie Ben, Paul und Leon bei den Jungen. Die Sprachexperten werteten für ihre Rangliste die Daten von bundesweit rund 700 Standesämtern aus, die insgesamt knapp eine Million Einzelnamen übermittelten.

Und auch wenn Hannah und Noah biblische Namen sind, dürfte dies nicht ausschlaggebend für die aktuelle Namensgebung gewesen sein. "Wohlklang" sei heute das mit Abstand wichtigste Benennungsmotiv für Eltern, so die Sprachforscher. Seit wenigen Jahren seien zudem Jungennamen auf -a sehr beliebt, wie nun eben Noah oder einst Luca.

Royal und tierisch

Seit 1977 veröffentlicht die GfdS ihre Übersicht. Neu ist diesmal, dass "konsequent zwischen dem ersten und weiteren Vornamen unterschieden" werde. "Ein Vergleich zwischen den Erst- und den Zweitnamen zeigt, dass Letztere länger, traditioneller und prestigeträchtiger sind, indem sie mehr Heiligen- und Herrschernamen enthalten." Bei den Mädchen sind hier unter den ersten zehn beispielsweise Elisabeth, Katharina und Johanna, bei den Jungen Karl/Carl, Johann, Josef und Johannes.

Und noch einen Trend registriert die Gesellschaft für deutsche Sprache: Beliebte Vornamen würden "zunehmend" auch Haustieren gegeben. "Emma, Mia, Maja und Lilly sind auch typische Namen für Hündinnen und Katzen, während Rüden und Kater Paul, Ben, Felix und Oskar heißen", so die GfdS. Biblische Namen wie Hannah, Elias oder Jonas würde hingegen als Tiernamen gemieden. Vornamen sagten damit auch etwas aus über die "(Un-)durchlässigkeit der Tier-Mensch-Grenze". (vt/kna)