Diakonenweihe im Münchner Dom

Glück finden für alle Menschen

Sechs Familienväter, darunter ein Bierbrauer und ein Betriebswirt, sind am Samstag im Münchner Dom von Kardinal Marx zu Ständigen Diakonen geweiht worden. Der Erzbischof erinnerte dabei auch an die "große Rede" von Papst Franziskus vor den Vereinten Nationen.

Gruppenfoto mit den sechs neugeweihten Diakonen und Kardinal Marx (Bild: Kiderle) © Kiderle

München – Nach Worten von Kardinal Reinhard Marx gibt es kein Glück für den Einzelnen ohne das Glück aller Menschen: „Man kann nicht wirklich zufrieden sein, wenn Menschen leiden, wenn es irgendwo auf der Welt noch Menschen gibt, die ungerecht behandelt werden, die ausgebeutet werden, die auf der Flucht sind“, so der Erzbischof von München und Freising bei der Diakonenweihe am Samstag im Münchner Liebfrauendom.

Kardinal Marx bezog sich auch auf die „große Rede“ von Papst Franziskus vor den Vereinten Nationen: „Er hat die ganze Welt aufgerufen, dass es kein Glück gibt, wenn wir nicht alle in den Blick nehmen, wenn wir nicht alle mitnehmen, wenigstens versuchen, auf alle zu schauen.“ Das gelte besonders für die Schwachen und Unterdrückten: „Wie könnten wir sagen, ‚Ich bin glücklich, rundum glücklich‘, und die vergessen, die nicht einmal die Chance haben, diese Frage zu stellen“, mahnte der Erzbischof.

Blick weiten auf alle Menschen

Auch die sechs Männer, die in dem Gottesdienst zu Diakonen geweiht wurden, seien diesen Schritt gegangen, betonte Kardinal Marx: „Sie haben erkannt, dass die Erfüllung des Lebens nicht bedeuten kann, ‚Wie geht es mir, habe ich mein Lebensziel erreicht?‘, sondern, ‚Wie finde ich das Glück, das das Glück aller Menschen mit einschließt?‘“ Bei Jesus Christus „lernen wir, dass das Glück nicht eine exklusive Botschaft für mich ist, sondern dass ich nur das wahre Leben finden kann, wenn ich mit ihm den Blick weite auf alle Menschen“, erklärte der Erzbischof.

Die neuen Diakone, die alle verheiratet sind und ein bis vier Kinder haben, werden nun nach ihrer Weihe in Pfarreien des Erzbistums München und Freising eingesetzt. Emmerich Aichinger (45) aus München wird neben seiner Tätigkeit als Betriebswirt im Pfarrverband Neubiberg-Waldperlach als Diakon mit Zivilberuf arbeiten. Bernhard Balg (39) aus Germering, Diplom-Ingenieur für Brauwesen und Getränketechnologie sowie Unternehmensberater, wird als Hauptberuflicher Diakon in der Pfarrei Gilching-St. Sebastian eingesetzt werden. Erwin Brader (50) aus Rosenheim, von Beruf Religionslehrer an einer Berufsschule, wird als Hauptberuflicher Diakon in der Stadtteilkirche Rosenheim-Am Zug tätig sein. Thomas Hackenberg (42) aus Gilching, Sozialversicherungs-Fachangestellter, wird in der Pfarrei Gilching-St. Sebastian als Diakon mit Zivilberuf arbeiten. Thomas Jablowsky (50) aus Neubeuern, bisher Diplom-Theologe und Journalist, wird eine Tätigkeit als Hauptberuflicher Diakon im Pfarrverband Brannenburg aufnehmen. Tomislav Rukavina (45) aus Adelshofen, bislang Mesner und Hausmeister, wird als Hauptberuflicher Diakon im Pfarrverband Mammendorf arbeiten.  

276 Ständige Diakone im Erzbistum

Mit den sechs am 26. September neu Geweihten gibt es in der Erzdiözese 276 Ständige Diakone. 129 von ihnen üben den Dienst hauptberuflich aus, 61 gehen weiter ihrem Beruf nach und wirken als Diakone mit Zivilberuf, 86 sind mittlerweile im Ruhestand. Auf dem Weg der Ausbildung befinden sich derzeit 24 Männer. (pm)