Rom – „Ein grandioses weltkirchliches Ereignis: Um die 400 Menschen aus ganz unterschiedlichen kulturellen und kirchlichen Kontexten versammeln sich um den Papst und fragen, wie wir im 21. Jahrhundert gelingend Kirche sein können. Also, das ist schon groß!“ Aus dem Passauer Bischof Stefan Oster spricht die Gewissheit, dass sich mit der Synode die kirchliche Welt ein Stück nach vorn bewegt. Er war zusammen mit vier anderen deutschen Bischöfen vom Papst berufen worden, an dem „Weltereignis“ teilzunehmen.
Beraten haben die Delegierten vor allem darüber, wie Entscheidungen in der Kirche in Zukunft getroffen werden. Eine „Synode über eine Synode“ nennt der Neutestamentler Prof. Thomas Söding das. Nämlich das Nachdenken über aktuelle Fragen: „Wie kommt das Kirchenvolk zusammen, wie wird es gehört, wie wird es in Entscheidungen und Verantwortung mit einbezogen?“ Deutschland hat sich durch den Synodalen Weg bereits stark in diesen Fragestellungen engagiert, erklärt Thomas Söding. Er ist Vizepräsident des Synodalen Weges in Deutschland und als Experte und Moderator ohne Stimmrecht vom Papst in die Weltsynode berufen worden.
Kirche soll zukunftsfähig werden
Die Weltsynode zeigt, unabhängig von allen Differenzen: In der gesamten Weltkirche ist der Bedarf nach Erneuerung, nach gemeinsamem Beraten und gemeinsamer Entscheidung gegeben und die Nutzung der verschiedenen Charismen für eine Kirche der Zukunft bewegt die Gläubigen aller Kontinente. Bischof Oster sieht darin die Chance, auch nach außen der Kirche wieder ein erneuertes Gesicht zu geben: „Eine synodale Kirche soll eine Gemeinschaft sein, die ausstrahlt. (…) Daher ist in diesen vier Wochen auch bei mir das Bewusstsein vertieft worden, dass sich Kirche nun zwar einerseits intensiv mit sich selbst beschäftigt hat – aber eben genau dafür: um hinauszugehen und, neu und ermutigt, das Evangelium für alle Menschen zu bezeugen.“