Macht und Kontrolle ausüben

Die Attraktivität radikaler Positionen

In ihrem Buch "Macht“ beschreibt Karen Duve eine Zukunftswelt, in der sich extreme Positionen und Parteien durchgesetzt haben und sich gewalttätig bekämpfen.

© Urban Zintel

Die Situation ist bedrohlich, extreme Gruppen fallen übereinander her, religiöse Fanatiker und rechtsradikale Schläger, Machobanden. Karen Duve schildert eine Welt, die uns heute bedrohlich nah erscheint. Sie hatte nicht die Absicht, eine Zukunft zu beschreiben, die nun auf einmal so nah an der Realität liegt, sagt die Autorin. Aber sie weiß um die Sprengkraft von Perspektivlosigkeit und Frustration, die sie etwa in der Mark Brandenburg erlebt, wo sie lebt. „Religionen, die einfache Wahrheiten anbieten, werden immer attraktiver“, glaubt Karen Duve.
In ihrem Buch erzählt
sie auch die Geschichte eines Mannes, der sich von seiner emanzipierten Frau gedemütigt fühlt. Als sie ihn auch noch verlassen will, sperrt er sie in den Keller ein, meldet sie als vermisst und hält sie als seine Gefangene und Sklavin. "Dabei geht es um Kontrolle, jemanden zu kontrollieren, so dass derjenige machen muss, was man will“, sagt Duve. In ihrem Roman geht es auch um gewalttätige Männer, die einmal losgelassen, alle moralischen Grenzen überschreiten.

Karen Duve: Macht, Galiani, 41S., 21,99 €