Caritas eröffnet Treffpunkt „Brucker Fenster“

Den Blick weiten

Im Zentrum der Kreisstadt Fürstenfeldbruck gibt es seit wenigen Tagen das "Brucker Fenster" der Caritas. Ein Treffpunkt mit vielen Möglichkeiten, wie unsere Reporterin Sara Baumeister erleben konnte.

Das Brucker Fenster (Bild: Sankt Michaelsbund/Baumeister) © Sankt Michaelsbund/Baumeister

Fürstenfeldbruck - Inmitten des lichtdurchfluteten, geräumigen Raumes unterhalten sich mehrere Menschen angeregt bei einer Tasse Cappuccino. Andere bestaunen die bunte Vielfalt des Weltladens: Fair gehandelte Produkte von Schokolade über Reis, verschiedene Tee- und Kaffeesorten bis hin zu Schmuck, selbstgeflochtenen Taschen und Körben, Handpuppen und noch vieles mehr hat das „Brucker Fenster“ im Angebot. In der Buchladen-Ecke sitzen einige Kunden auf dem einladenden Sofa, vertieft in dicke Schmöker. Überall hängen Luftballons, ein Glücksrad mit einer Spendenbox erinnert daran, dass diese Caritas-Initiative in Fürstenfeldbruck nun eröffnet ist.

Unter ihrem Dach haben verschiedene Projekte direkt am Hauptplatz in Fürstenfeldbruck zusammengefunden: der Gebrauchtbuchladen, davor in der Kapuzinerstraße zu finden, das Hofcafé, das zuvor versteckt im Hinterhof lag, sowie ein Weltladen. So ist ein Treffpunkt entstanden für alle Bürger der Stadt Fürstenfeldbruck und alle Besucher, an dem jeder etwas nach seinem Geschmack finden kann. „Wir wollen als Caritas und Kirche hier im Fenster zur Stadt sichtbar sein“, erläutert Geschäftsleiterin Claudia Ramminger, die im Brucker Fenster auch kirchliche Veranstaltungen und Zusammenkünfte plant.

Chance für Mitarbeiter

Doch das ist nur ein Ziel des Treffpunkts. „Mit dem Brucker Fenster wollen wir die Welt in den Blick rücken und es soll auch den eigenen Blick weiten, sowohl für besondere Bedarfe hier in unserer Gesellschaft als auch für besondere Bedarfe in der Welt.“ Die Mitarbeiter des Brucker Fensters sind Menschen, die auf dem Arbeitsmarkt keine Chance mehr haben. Aufgrund von Krankheiten oder sozialen Schwierigkeiten mussten sie aus dem Erwerbsleben komplett aussteigen, die meisten sind dauerhaft erwerbsunfähig und bekommen hier die Möglichkeit zu zeigen, was sie können. Andere kommen über das Job-Center zu dieser Stelle. Sie lernen, sich wieder in den Arbeitsalltag einzufinden, wobei es durchaus die Hoffnung gibt, dass sie auf dem Arbeitsmarkt wieder einen Platz finden können.

Auch ehrenamtliche Mitarbeiter helfen mit ihrem Können mit und werden auch weiterhin gesucht. „Wir sind ein sehr gemischtes Team, jeder hat eine andere Geschichte mitgebracht, eine andere Berufserfahrung, lässt das einfließen, was er im Leben vorher schon mal erlernt hat, und lernt aber auch ganz viel Neues, gerade das macht die Arbeit besonders spannend“, findet Anna Huber (Name geändert), die im Hofcafé die Gäste bedient. Für den Kunden macht das den Einkauf umso interessanter. Die Mitarbeiter lächeln, so einen Betrieb haben sie an ihrem ersten Arbeitstag nicht erwartet. „Ich wünsche mir, dass auch in Zukunft immer so viele Kunden kommen“, hofft Hubers Kollege Heinz Schmid (Name geändert) aus der Buchabteilung. (Sara Baumeister)