Sonntag der Barmherzigkeit

Das fordert der Papst von den Bistümern im Heiligen Jahr

Das Abendgebet vor dem Barmherzigkeitssonntag war einer der Höhepunkte des Heiligen Jahres. Papst Franziskus hat den den Bistümern dabei eine klare Aufgabe mitgegeben.

Papst Franziskus hat die Bistümer dazu aufgerufen soziale Einrichtungen zu schaffen. (Bild: imago) © imago

Vatikanstadt - Papst Franziskus hat die Bistümer der Weltkirche dazu aufgefordert, im Heiligen Jahr Krankenhäuser, Altenheime, Hilfsangebote für Drogenabhänge oder andere soziale Einrichtungen zu schaffen. "Es wäre schön, wenn sich jedes Bistum überlegen würde: Was kann ich als lebendige Erinnerung, als lebendiges Werk der Barmherzigkeit, als Wunde des lebendigen Jesus in diesem Jahr der Barmherzigkeit hinterlassen", sagte er am Samstagabend vor mehreren zehntausend Menschen auf dem Petersplatz. Es gebe viele Dinge, die man machen könnte, "sprechen wir darüber mit den Bischöfen," so Franziskus. Anlass war ein Abendgebet zum "Tag der Göttlichen Barmherzigkeit", den die katholische Kirche an diesem Sonntag begeht.

Höhepunkt des Heiligen Jahres

Die Barmherzigkeit steht im Mittelpunkt des von Franziskus ausgerufenen Heiligen Jahres, das im November endet. Nach Angaben der Organisatoren, des Päpstlichen Rats für die Neuevangelisierung, war das Abendgebet einer der Höhepunkte des Heiligen Jahrs.Ein Glaube, der nicht barmherzig sei und mit den "Plagen der Menschheit" nicht in Berührung komme, sei nur eine Ideologie, sagte der Papst in seiner Predigt weiter. "Wenn wir ernsthaft an Gott glauben wollen, müssen wir uns annähern an die Wunden, sie berühren, den Kopf senken, um zuzulassen, dass auch die anderen unsere Wunden zärtlich berühren." Es sei jedoch oft leichter, über Barmherzigkeit zu reden, als sie konkret zu üben, so Franziskus.

Johannes Paul II. und der Barmherzigkeitssonntag

Der Papst betonte, dass Barmherzigkeit "viele Gesichter" habe. Sie zeige sich in der Nähe und Zärtlichkeit, in Mitleid und Teilhabe, in Trost und Vergebung. Stets sei die Barmherzigkeit hierbei etwas Neues, das Staunen und Verwunderung hervorrufe, "wenn wir den großen schöpferischen Erfindungsreichtum Gottes sehen, wenn er uns mit seiner Liebe entgegenkommt." Weiter erinnerte der Papst daran, dass Johannes Paul II. (1978-2005) den Barmherzigkeitssonntag auf Wunsch der heiligen Faustina ins Leben gerufen habe. (kna)