Gottesdienstverbote

Corona-Kabinett will über Rahmenplan zu Gottesdiensten beraten

Bereits 15 Schutzkonzepte verschiedener Religionsgemeinschaften seien eingereicht worden – darunter auch das der Deutschen Bischofs Konferenz. Am 30. April soll es Ergebnisse geben.

Die Konzepte werden nun von Bund und Ländern debattiert. © Tiberius Gracchus - stock.adobe.com

Berlin – Das Corona-Kabinett will am Montag auch über einen Rahmenplan zu Vereinbarungen über Gottesdienste beraten. Das sagte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums auf Anfrage am Donnerstag in Berlin. Bis zum vergangenen Mittwoch seien insgesamt 15 Konzepte von Religionsgemeinschaften eingegangen, die aufzeigten, wie Gottesdienste unter strengen Auflagen stattfinden könnten. Diese Konzepte seien "eine ausgesprochen gute Grundlage" für die Erstellung des Rahmenplans, so der Sprecher. Die Deutsche Bischofskonferenz hat ihre Empfehlungen auf ihrer Homepage veröffentlicht.

Den Angaben zufolge soll der Rahmenplan am Freitag mit den Chefs der Staatskanzleien abgestimmt und gegebenenfalls modifiziert werden. Am 29. April soll der Rahmenplan dann ein Thema in der Ministerpräsidentenkonferenz sein. Einen Tag später kommen Bund und Länder wieder zusammen. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will dann mit Blick auf die Corona-Krise Ergebnisse der Konferenz mitteilen. Der Rahmenplan beinhaltet Empfehlungen. Die Entscheidung, ob und wie Gottesdienste stattfinden, liegt bei den Bundesländern; teilweise liegen dort schon entsprechende Richtlinien vor.

Konzept auch für Moscheen

Laut "Bild"-Zeitung soll ein Betreten von Moscheen vorerst nur mit Mundschutz möglich sein. Dies gehe aus einem Papier des Koordinationsrats der Muslime (KRM) hervor, das der Zeitung nach eigenen Angaben vorliegt. Zu den weiteren Auflagen für Moscheen gehört demnach das Verbot von rituellen Waschung in Sanitäranlagen.

Dazu sollen im Gebetsraum jedem Besucher "10 Quadratmeter Fläche zur Verfügung stehen". In den ersten Tagen sollen Moscheen nur für das Mittagsgebet und "gegebenenfalls das Nachmittagsgebet" öffnen. Trotz der Auflagen wolle der Koordinationsrat älteren Menschen ab 65 Jahren "dringend empfehlen, ihre Gebete zu Hause zu verrichten und zu ihrem eigenen Schutz nicht in die Moschee zu kommen". Auch Jugendliche unter 16 Jahren sollen während der Corona-Krise nicht an den Gottesdiensten teilnehmen. Moscheen, die nicht zur Einhaltung der Auflagen imstande sind, wird "dringend davon abgeraten, die stufenweise Öffnung einzuleiten".

Der Sprecher des Koordinationsrats, Burhan Kesici, sagte der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) dazu, das Konzept sei noch nicht abschließend beraten. So sollen noch Experten wie Virologen befragt werden, ob die vorgeschlagenen Schutzmaßnahmen ausreichend seien. (kna)

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