Pflegedienst-Skandal

Caritas: "Wir liefern, wie bestellt"

Durch organisierte Kriminalität im Bereich Pflege wird der Staat offenbar um Gelder in Milliardenhöhe betrogen. Die Caritas in der Erzdiözese erklärte dazu, ihre Pflegedienste stünden für "maximale Transparenz".

Wer Pflege brauche, werde vom Medizinischen Dienst der Krankenkassen eingestuft. (Archivbild: imago) © imago

München – Skandal im Pflegebereich: Wie vergangene Woche bekannt wurde, stehen russische Pflegedienste im Verdacht, deutsche Kranken-, Pflege- und Sozialkassen jährlich um einen Milliardenbetrag zu betrügen. Sie ergaunern die Gelder, indem sie zum Beispiel nicht erbrachte Pflegeleistungen abrechnen oder nicht ausreichend qualifiziertes Pflegepersonal einsetzen. Der Caritasverband im Erzbistum München und Freising reagierte: Michael Jakobi, Fachreferent für ambulante Pflege, erklärte zu den jetzt aufgedeckten Betrügereien: „Die ambulanten Pflegedienste der Caritas in Oberbayern stehen für maximale Transparenz.“ Sowohl die Pflegeversicherung als auch die Krankenkassen hätten klare Vorgaben, die nur mit krimineller Energie umgangen werden könnten.

 

Eindeutige Verträge

Wer Pflege brauche, werde vom Medizinischen Dienst der Krankenkassen eingestuft und erhalte je nach Pflegestufe Leistungen der Pflegeversicherung, erklärt der Pflegereferent. Diese Leistungen könne der Patient zum Beispiel von einem ambulanten Pflegedienst der Caritas erhalten. Die Caritas-Pflegedienste hätten – wie auch die Pflegedienste andere Wohlfahrtsverbände – mit den Pflegekassen eindeutige Verträge über die Leistungen vereinbart. „Aufgrund dieser Vereinbarungen bekommt der Patient einen Kostenvoranschlag, der einen bestimmten Leistungskatalog enthält, und schließt dann mit der Caritas einen Pflegevertrag ab“, so Jakobi. „Unsere Pflegedienste liefern wie bestellt.“

 

Der Patient oder dessen Angehörige könnten aufgrund des Vertrags jederzeit überprüfen, ob die Leistungen auch erbracht werden. Der Pflegedienst führe eine Pflegedokumentation und einen Leistungsnachweis. Die monatliche Abrechnung mit den Pflegekassen erfolge aufgrund des Leistungsnachweises. Dieses System sei sowohl für den Patienten als auch für die Pflegekassen sehr transparent, sagt Jakobi. (pm)

 

Unten hören Sie Experte Michael Jakobi im Interview mit dem Münchner Kirchenradio

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