Ökokids zeichnet nachhaltige Kita-Projekte aus

Blumenwiese und Plastikmonster

"Ökokids" ist eine Auszeichnung für Kitas, die sich besonders für Nachhaltigkeits-Erziehung einsetzen. Blumenwiesen für Insekten, Müllvermeidung und Hochbeete - die Vielfalt der geehrten Projekte ist groß.

"Ökokids" ist eine Auszeichnung für Kitas, die sich besonders für Nachhaltigkeits-Erziehung einsetzen. © SMB/sschmid

München - Eine Kita legt eine Blühwiese für die Bienen an, anderen basteln ein Plastikmüllmonster und einige Hortkinder zeichnen ein Comic, in dem es um die Klimaerwärmung geht. Nachhaltigkeitserziehung ist ein großes und wichtiges Thema in der Kita. Besondere Projekte ehrt der Landesbund für Vogelschutz Bayern e.V. mit Unterstützung des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz in diesem Jahr bereits zum zehnten Mal mit der Auszeichnung "Ökokids". Kitas, die Projekte rund um das Thema "Nachhaltigkeitsentwicklung“ machen, können sich jetzt dazu anmelden.

Umwelterziehung mit dem Tablet

Der Caritas Integrationskindergarten im Münchner Hasenbergl war bereits einige Jahre dabei. Zuletzt mit einem Thema, das erstmal etwas ungewöhnlich klingt: Tablets in der Umweltbildung, lässt es sich kurz zusammenfassen. Einmal in der Woche ist die Naturpädagogin Julia Fritzemeyer in der Einrichtung zu Gast und geht mit den Kindern nach draußen auf die Panzerwiese, wo es viel zu entdecken gibt. Im vergangenen Jahr war dabei erstmals das Tablet dabei. "Die Eltern waren im ersten Moment wirklich erschrocken," erinnert sich Kita Leitung Ina Horlbeck. "Aber wir wollen den Kindern zeigen, dass man auf dem Tablet nicht nur Filme anschauen und Spiele spielen kann, sondern dass man damit auch richtig arbeiten kann.“ Die Kinder nutzten mit Umweltpädagogin Julia Fritzemeyer Pflanzenbestimmungs-Apps oder fotografierten Schnecken, Käfer und Raupen. So fanden sie nochmal eine völlig neue Herangehensweise an das Entdecken der Natur und lernten gleichzeitig etwas zum Umgang mit dem Tablet. "Die Kinder wachsen mit den neuen Medien auf. Fernhalten können und wollen wir sie davon nicht. Aber wir machen keine Tablet Stunde, sondern wir setzten das Tablet ein, wo es im Kita Alltag einen Mehrwert bringt ", erzählt Horlbeck.

Julia Fritzemeyer hat das Ganze dokumentiert und bei den "Ökokids" eingereicht - mit Erfolg.
Dass die Dokumentation der Projekte für die Kita-Teams einiges an Arbeit mit sich bringt, ist auch von der Öko-Kids Jury bewusst, aber wichtig um die Projekte zu bewerten.  Carmen Günnewig Jurymitglied: „Der LBV ist schon lange in der Umweltbildung tätig, auch im Elementarbereich. Irgendwann dachten wir, die Kitas machen so tolle Aktionen, wir sollten diese sichtbar machen. Damit war Ökokids ins Leben gerufen.“

Ökokids 2020

Wer im kommenden Jahr dabei sein möchte, kann sich noch bis zum 7. Februar bei Ökokids anmelden. Die Kita-Temas haben dann im Frühjahr die Möglichkeit eine eintägige, kostenlose Fortbildung zu besuchen. Danach geht es in die Projektphase, die die Kitas genau dokumentieren und dann einreichen. Der Jury sei bei der Bewertung vor allem wichtig, dass die Kinder im Mittelpunkt stehen, erklärt Günnewig. Die Kinder sollen bestimmen, welche Themen aufgegriffen werden und wie sie umgesetzt werden. Die Partizipation sei wichtig, so die Jurorin. Ideal sei es auch die Eltern mit ins Boot zu holen und Träger und externe Partner einzuladen – die ganze Kita soll an dem Projekt beteiligt sein.

156 Einrichtungen wurden im vergangen Jahr für ihre Projekte ausgezeichnet. Günnewig und ihre Kollegen sind immer wieder begeistert, welche Projekte schon Krippen oder Kindergärten durchführen können und wie sehr das Thema „Nachhaltigkeit“ die Kinder begeistert.

Die Autorin
Stefanie Schmid
Radio-Redaktion
s.schmid@michaelsbund.de