Umgangsformen und Etikette für Kinder

"Bitte" sagen und Tür aufhalten

"Bitte" sagen und anderen helfen - das ist wichtig damit das Zusammenleben in der Familie und in der Gesellschaft gut funktioniert. Benimm ist wichtiger denn je - sagt Gertraud Dullinger. Sie hat in der Buchhandlung Lesetraum Kindern gutes Benehmen in einem Crash-Kurs vermittelt.

Knigge für Kinder: Silas und Leevi haben den Benimm-Kurs besucht und schauen sich im Anschluss ein Buch in der Buchhandlung Lesetraum an © Sankt Michaelsbund/KSchmid

München  –  "Pommes darf man mit der Hand essen - zumindest manchmal" und "Anderen sollte man die Tür aufhalten". Einfühlsam erklärt Gertraud Dullinger den Grundschülern, wie gutes Benehmen funktioniert. Bei der Bookuck!-Aktion in der Buchhandlung Lesetraum lernen die Kinder aber nicht nur, welche Regeln es auch gibt, sondern warum gutes Benehmen überhaupt wichtig ist. "Man soll höflich sein, damit andere Menschen auch höflich zu einem sind", erklärt der siebenjährige Silas.

Ruhig sitzen die Kinder im Kreis um Gertraud Dullinger, hören zu und melden sich, wenn sie etwas sagen wollen. Schließlich ist es ein Benimm-Kurs. Trotzdem macht es den Kindern großen Spaß und es wird auch viel gelacht, zum Beispiel als Dillinger erzählt, was in anderen Ländern so gegessen wird - von der Heuschrecke bis zum Hund. "Es ist ganz wichtig, dass die Kinder Freude haben, denn Benimm soll Spaß machen", sagt die Kursleiterin. Dullinger, die in München eine eigene Schule für Etikette betreibt, sagt gutes Benehmen sei heute wichtiger denn je.Sie selbst habe eine sehr strenge Mutter gehabt und sei ihr dafür sehr dankbar. In ihren Kursen sei es ihr aber wichtig, den Kindern Benehmen entspannt beizubringen und ihnen klar zu machen, warum viele Regeln sinnvoll sind.

Und das klappt im Kurs erstaunlich gut. "Wenn zuhause die Mama sagt, vor dem Essen Hände waschen, schalten die Kinder auf Mama-Durchzug. Wenn sie solche Regeln von Fremden lernen, dann denke ich, dass das besser funktioniert. Oder zum Beispiel, dass mein Großer mal lernt, dass es höflich ist, beim Essen sitzen zu bleiben, das erhoffe ich mir", erzählt eine fünffache Mama lachend. Der Erfolg im Alltag bleibt abzuwarten - aber zumindest hatten 15 Kinder einen Nachmittag lang viel Spaß und haben neue Inputs bekommen.

Der Kurs liegt auf alle Fälle voll auf der Linie der Linie von Papst Franziskus. Das Kirchenoberhaupt nennt immer wieder nennt als das Geheimnis eines guten Zusammenlebens in der Familie immer wieder die drei Worte, die Wunder bewirken: "Bitte, Danke und Verzeih!". (sts)