Katholische Kirche und Reformen

Bischof Oster sieht im Synodalen Weg kein Vorbild für Weltsynode

Es ist historisch: Vier Wochen werden Bischöfe und Laien im Oktober in Rom beraten, wie Kirche in Zukunft zu Entscheidungen kommen kann. Teilnehmer ist auch der Passauer Bischof Stefan Oster. Er wünscht sich, dass es anders als beim Synodalen Weg zu keinen Polarisierungen kommt.

Bischof Stefan Oster © KNA

Über seine Ernennung durch Papst Franziskus war Bischof Oster „überrascht“. Dass er an der Weltsynode im Oktober teilnehmen wird, damit hat der Passauer Bischof nicht gerechnet. Er freut sich aber sagte er gegenüber mk online „an einem einschneidenden Geschehen der Kirche im 21. Jahrhundert“ teilnehmen zu können. Es ist das erste Mal in der Kirchengeschichte das Bischöfe und Laien aus der ganzen Welt zusammentragen. Stefan Oster hat bereits Synodenerfahrung. So war er bereits bei der Jugendsynode 2018 in Rom dabei und als Bischof wirkte er beim Synodalen Weg in Deutschland mit.

Oster: Synodaler Weg hat für Polarisierungen gesorgt

Auf die Erfahrungen des Synodalen Wegs blickt er differenziert. So sieht er die Möglichkeit in Deutschland ein solches Format zu organisieren, das auch Aufmerksamkeit aus der ganzen Welt auf sich zieht, positiv: „Es stößt die Debatte an“. Doch er spricht er auch vom politischen und medialen Druck der strategisch eingesetzt worden sei. Seiner Ansicht nach hat der Synodale Weg dazu beigetragen, dass sich Polarisierungen verstärkt haben. Und zwar auf mehreren Ebenen: zwischen der Kirche in Deutschland und Rom, unter den Bischöfen und innerhalb des Volkes Gottes. Wenn das bei der Weltsynode der Fall wäre, sei das nicht im Sinne von für Papst Franziskus, meint Bischof Oster. Denn dies sei „kein Zeichen für einen gelingenden Weg im heiligen Geist“.

Katholische Kirche soll Synodalität einüben

Bei der Weltsynode soll die katholische Kirche vorrangig einen anderen Beratungs- und Entscheidungsstil einüben. Es geht darum, wie Synodalität in der Kirche aussehen kann: „Hilft ein neuer Stil anziehender zu sein, macht er uns als Kirche anziehender“. Dabei gilt das Augenmerk des Passauer Oberhirten insbesondere den kommenden Glaubensgenerationen: „Wie helfen wir einladend in den Glauben zu finden, wie sind wir synodale Kirche für und mit jungen Menschen.“  Insgesamt sieht Bischof Oster die Notwendigkeit zu klären, wie auf der einen Seite das geistliche Amt des Pfarrers, Bischofs und Papstes in der Autorität für Entscheidungen gewahrt bleibt und wie trotzdem deutlich stärkere Partizipation möglich ist. Im Oktober sollen auch Themen diskutiert werden, die Änderungen in der katholischen Lehre mit sich bringen könnten. Beschlüsse dazu sind aber zunächst nicht vorgesehen. (smb)