Weihnachtsbotschaft der bayerischen Bischöfe

Aufruf zum Frieden

Zu Frieden und Zusammenhalt haben die bayerischen Bischöfe in ihren Weihnachtsbotschaften aufgerufen...

Friede auf Erden - Jesus ist geboren! © Fotolia - Anneke

München - Bayerns Bischöfe haben an Weihnachten zu einem friedlichen Miteinander aufgerufen. Die Weihnachtsbotschaft liefert nach den Worten des Münchner Kardinals Reinhard Marx einen wesentlichen Beitrag zum Zusammenhalt der Gesellschaft. "Wenn ich glaube, dass Gott in Jesus der Bruder aller geworden ist, stärkt das meine Verbundenheit und Offenheit, meine Bereitschaft zur Solidarität und zum Miteinander". Als eine "Art Gesamtkunstwerk" helfe Weihnachten auch im persönlichen Leben die Kunst der Liebe und des richtigen Lebens zu lernen, erklärte der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz.

Medizin gegen den Virus Fremdenfeindlichkeit

Der evangelische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm nannte Weihnachten "die stärkste Medizin gegen den Virus des Nationalismus, der Fremdenfeindlichkeit und des religiösen Fanatismus". Gottes Liebe gelte jedem Einzelnen. Mit der Geburt Christi sei Gott als Mensch in die Welt gekommen. "Er wird nicht zuerst Deutscher, Amerikaner, Russe oder Chinese. Er wird einfach nur Mensch. Und legt damit den Keim zu einer Revolution der Menschenliebe, der größten Revolution, die die Welt je gesehen hat." Den christlichen Glaube nannte der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland eine "große Bewegung der Humanität und der Hoffnung".

Erinnerung an die Kinder in aller Welt

In Bamberg sagte Erzbischof Ludwig Schick, die Geburt Jesu in ärmlichen Verhältnissen erinnere an die vielen hungernden Kinder in Afrika, Asien und Lateinamerika. Aber auch die Kindersoldaten sowie die arbeitenden Mädchen und Jungen in der ganzen Welt dürften nicht vergessen werden. Zu viele Kinder könnten nie wie solche leben. Ihre Seelen würden bei Flucht und Vertreibung sowie durch Krieg getötet. Sie würden ihrer Kindheit beraubt und seien auch als Erwachsene in ihrer Menschlichkeit gehandicapt.

Sehnsucht nach Nähe und Heil

Die Geburt Jesu ist nach Ansicht des Eichstätter Bischofs Gregor Maria Hanke eine Antwort Gottes auf die Sehnsucht des Menschen nach Nähe und Heil. Die Botschaft von Weihnachten mache Mut, im Alltag nicht auf Macht und Abgrenzung zu setzen, sondern echte Begegnung mit dem Mitmenschen zu suchen. In Passau sagte Bischof Stefan Oster, Christen feierten als "Berührte den, der in uns eine Tür öffnet, um uns mehr zu schenken, als die ganze Welt alleine je zu schenken hätte: den Sinn unseres Lebens und den Sinn der ganzen Geschichte".

Kinder Gottes an der Krippe

Der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer stellte das Vaterunser und die jüngste Diskussion darüber in den Mittelpunkt seiner Predigten. Das Vaterunser brauche keine neue Übersetzung. Vielmehr seien Beterinnen und Beter, Kinder, Jugendliche, Frauen und Männer nötig, "die sich an der Krippe neu als Kinder Gottes erfahren und täglich neu aus dieser Beziehung leben".

Liebesbund des lebendigen Gottes

Der Augsburger Bischof Konrad Zdarsa deutete das Weihnachtsfest als "ewigen Liebesbund des lebendigen Gottes mit uns Menschen". Diese seien aufgefordert, sich zu besinnen und ihr Leben wieder auf ihn auszurichten. Der Würzburger Diözesanadministrator Weihbischof Ulrich Boom betonte, Gott mache sich klein, um die Menschen mitzunehmen in seine Welt. Er werde Mensch, um Zukunft und Hoffnung zu geben. (kna)

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