Ordinariat zieht in neues Gebäude

Aufgebrochen

Am Montag ist es soweit: Dann ziehen über 400 kirchliche Mitarbeiter in die neue "Zentrale" des Erzbischöflichen Ordinariats in der Münchner Innenstadt. 55 Millionen Euro hat das Erzbistum investiert.

Der begrünte Innenhof der neuen Ordinariats-Zentrale in der Münchner Kapellenstraße (Bild: Sankt Michaelsbund/Schlaug) © Sankt Michaelsbund/Schlaug

München – Aufgebrochen ist die Ecke an der Kapellen- und Maxburgstraße, das ehemalige Gebäude der Landesbodenkreditanstalt ist kaum wiederzuerkennen. Wo vorher dicke Nachkriegsmauern standen, erlauben heute hohe Fensterfronten Einblicke in ein lichtes Foyer. Hell und freundlich – so wird man im neuen zentralen Gebäude des Erzbischöflichen Ordinariats München empfangen, in dem ab der kommenden Woche mehr als 400 Mitarbeiter untergebracht sind. Aus dem Foyer mit Empfangstheke sieht man direkt in den Innenhof, wo junge Magnolien blühen und eine Skulptur des britischen Künstlers Antony Gormley dominiert: ein aufgebrochenes Kreuz.

Denn bis es nach knapp zehn Jahren Vorbereitungszeit so weit war, das neue Gebäude zu beziehen, wurden nicht nur Mauern aufgebrochen. Mit Blick auf den Umzug in das neue Gebäude hatte das Ordinariat 2009 einen Prozess gestartet, um sich eine neue Struktur zu geben, eine neue Ausrichtung. Transparenz, Dienst am Glauben, Effizienz und Dienstgemeinschaft waren Stichworte, die dabei eine Rolle spielten. Sie spiegeln sich nun auch im Gebäude wider.

Viel Tageslicht

Zum Beispiel in der ehemaligen Belle Étage im ersten Stock ist der rote Teppich einem dezent grauen gewichen. In den langen Gängen wurden die schweren Bürotüren durch transluzentes Milchglas ersetzt, das viel Tageslicht in die Gänge lässt. Dazu finden sich viele indirekte Lichtquellen. Auch im künftigen Sitzungssaal für die Ordinariatskonferenz sind die Kronleuchter einer quadratischen Lichtleiste gewichen und die dunkle Holzvertäfelung ist weißlich lasiert.

Als Ausdruck der Dienstgemeinschaft hätten alle Mitarbeiter unabhängig von ihrer Position einheitliche Möbel bekommen, erklärt Susanne Birk, die neue Leiterin des Ressorts Bauwesen und Kunst, bei einem Presserundgang. Die Neuausstattung sei zudem günstiger gewesen, als die alten Möbel mitzunehmen und den neuen Räumlichkeiten anzupassen.

Dienstgemeinschaft und Kommunikation sollen auch durch das Mitarbeiter-Bistro gefördert werden – bisher gab es im Ordinariat keine eigene Kantine. Es wird vom integrativen Betrieb „Social Sense“ des Sozialdienstes Katholischer Frauen betrieben. Ein kleines Schild steht dort am Fenster: „Versuchungen soll man nachgeben, wer weiß, wann sie wiederkommen.“ Der Versuchung, sich mit seinem Tablett an den langgezogenen Tisch im Innenhof zu setzen, wird im Sommer sicher kaum jemand widerstehen können.