Auch Pfarrer brauchen Urlaub

Alle Fünfe gerade sein lassen

August, das heißt Dornröschenschlaf in vielen Pfarreien. Denn natürlich haben sich auch die Pfarrer eine Auszeit verdient. Einfach mal alle Fünfe gerade sein lassen und richtig Urlaub machen – und der schaut sehr unterschiedlich aus.

Urlaub bei Pfarrern - auch das Erklimmen von Boliviens Sechstausendern steht auf dem Programm (Bild: aure91-fotolia.com) © Bild. aure91-Fotolia

Pfarrer Thomas Graf von Rechberg leitet seit September 2006 den Pfarrverband Siegsdorf Eisenärzt und Hammer. Für seinen Urlaub hat er große Pläne und vor allem viel sportlichen Ehrgeiz. Erstmal radelt er zum Einstieg um den Gardasee. Dann aber geht es nach Bolivien, wo er die höchsten Gipfel erklimmen will. Dabei steht der höchste Berg Boliviens, der Sajama (6542m) genauso auf dem Programm wie ein weiterer Sechstausender, der Ancohuma (6425m). Er sei schon gespannt, ob er da überhaupt hochkomme, erzählt er lachend. Aber schließlich habe er viel trainiert. Die Kälte und der wenige Sauerstoff seien allerdings eine völlig neue Erfahrung, aber auch ein großer Reiz für ihn. Bei so einer Tour könnten ein Haufen Probleme auftauchen, das sei ihm bewusst, sagt er. Er möchte sich auf der Tour selbst kennenlernen. Neue Wege zu bestreiten fasziniere ihn, im Alltag wie im Urlaub.

Pfarrer Herbert Walter aus Markt Schwaben geht es ruhiger an. Er verbringt traditionell einen Teil des Jahresurlaubs im Chiemgau. Dort sei er früher als Jugendpfarrer tätig gewesen, er kenne dort viele Menschen, die ihm nahe stehen und die möchte er gerne wiedersehen. Es seien Land und Leute, die ihn ins Chiemgau zögen. Angst vor schlechtem Wetter hat der Geistliche nicht. Die Inseln im Chiemsee, besonders die Fraueninsel, seien traumhaft bei jedem Wetter. Und wenn es ganz viel regne, würde er einfach „ein bisserl mehr Schifferl fahren“, sagt Pfarrer Walter.

Dolce Vita heißt es im Urlaub bei Pfarrer Klaus Hofstetter, dem Leiter des Pfarrverbands Prien und Bad Endorf, denn sein Ziel ist Italien. Dort kenne er viele Leute in einer Pfarrei und er hätte sozusagen gleich Familienanschluss. Zuviel Trubel aber bräuchte er in den Ferien eh nicht, erzählt Hofstetter. Er würde einfach gerne faulenzen, lange und viel schlafen und im Meer schwimmen. Abends dann ein gutes italienisches Essen mit Freunden – das sei sein Traumurlaub. Kunstschätze und Denkmäler anschauen, dass wäre etwas worauf er in seiner freien Zeit gerne verzichtet, sagt er. (sts)