Leitungsteam im Pfarrverband Feldkirchen

Zuversichtlich in die Zukunft

Im Herbst vergangenen Jahres hat im Pfarrverband Feldkirchen-Höhenrain-Laus ein neues Leitungsteam seinen Dienst angetreten: Haupt- und Ehrenamtliche entscheiden jetzt über die Geschicke des Pfarrverbands. Und ziehen ein erstes positives Fazit.

V. l. n. r.: Annemarie Biechl, Pater Richard Basta, Matthias Ludwig, Pastoralreferentin Judith Seipel, Theresa Messerer, Pastoralreferent Harald Petersen und Angelika Röhrmoser © Pfarrverband Feldkirchen-Höhenrain-Laus

Feldkirchen – Sieben Mitglieder hat das Leitungsteam, drei Haupt- und vier Ehrenamtliche. Letztere bringen die Spezifika, Stärken und Anliegen ihrer Gemeindeteile in den Pfarrverband im Landkreis Rosenheim ein. Entscheidungen fällen aber alle miteinander für den gesamten Pfarrverband auf Augenhöhe, betont Pastoralreferent Harald Petersen. Er ist erst seit zwei Jahren in Feldkirchen, für ihn ist das Wissen der Ehrenamtlichen über die Geschichte der Ortsteile und ihre Menschen Gold wert.

Corona legt Pläne auf Eis

Zu Beginn ihrer Tätigkeit erstellten die neuen Leiter einen Geschäftsverteilungsplan: für die einzelnen Sachbereiche ist immer ein Zweier-Team, bestehend aus einem Haupt- und einem Ehrenamtlichen, zuständig. Inhaltlich konnte die neue Pfarrverbands-Leitung noch keine großen Sprünge machen: ein neues Pastoralkonzept sollte aus der Taufe gehoben werden, da kam Corona dazwischen. Und so mussten erstmal die Schutzkonzepte der Erzdiözese umgesetzt und das Osterfest geplant werden. Dabei entstand ein täglicher Newsletter mit spirituellen Impulsen, der Ostergottesdienst wurde per Stream übertragen und ein Flyer mit Segensgebeten für die Leute zuhause wurde kreiert. Jetzt plant das Leitungsteam mit den zunehmenden Lockerungen wieder die Gottesdienstgestaltung in den Kirchen des Pfarrverbands.

Kein Ersatz für die Gremien

Bald soll aber der Schwerpunkt sich wieder vom Krisenmanagement wegbewegen. So steht zum Beispiel die häufige Anfrage aus dem Pfarrverband auf dem Tableau, ob denn die Wortgottesdienste mit Kommunionausteilung stattfinden können. Für solche Themen ist das Team eigentlich angetreten - vor Corona. Bei alldem legt Patoralreferent Harald Petersen Wert darauf, dass die neue Leitung auf keinen Fall die Gremien (wie Pfarrgemeinderat oder Kirchenverwaltung) oder Gruppierungen (vom Frauenbund bis zu den Pfadfindern) ersetzen soll. Von vorneherein sei man sich einig gewesen, sich im Team auf die Leitung des Pfarrverbands zu konzentrieren. Dazu gehöre es, Entscheidungen zu treffen: etwa über die Gottesdienstordnung, die Verwaltung, pastorale Konzepte und Ressourcenverteilung. Zweite Aufgabe, so Petersen, sei die Koordination: von Gremien, haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern, Gruppen und Veranstaltungen. Aber auch das Ermöglichen von ehrenamtlichem Engagement. Last but not least sehen sich die Leitungsmitglieder als Repräsentanten des Pfarrverbands nach innen und außen: dabei ist Netzwerkarbeit mit Vereinen und Institutionen zu leisten und die Vertretung gegenüber der Öffentlichkeit wahrzunehmen.

Damit Kirche Heimat bleibt

Phasenweise ist das eine Menge Arbeit, bestätigt Matthias Ludwig. Der Chemiker ist ehemaliger stellvertretender Pfarrgemeinderatsvorsitzender von St. Laurentius-Feldkirchen und jetzt mit Begeisterung im Leitungsteam dabei. Er gibt dem „Modell Feldkirchen“, das als Pilot vorläufig auf zwei Jahre angelegt ist, gute Chancen. Ähnliche Projekte des Erzbistums München und Freising, ebenfalls mit Teams aus Haupt- und Ehrenamtlichen, gibt es in Geisenhausen (Lkr. Landshut) und Neuaubing (Stadt München). Mit den neuen Leitungsteams wird vermieden, dass immer noch größere Pfarrverbände entstehen. Ihnen allen ist gemein, was Matthias Ludwig als Aufgabe und Chance sieht: „Kirche kann vor Ort präsent bleiben!“ – Und damit bleibt Kirche Heimat.

Der Autor
Willi Witte
Radio-Redaktion
w.witte@michaelsbund.de