Erzählung über ein Trauerjahr

Zsuzsa Bánk: Sterben im Sommer

Eine persönliche und schmerzhafte Erfahrung hat die Frankfurter Schriftstellerin in ihrem neuen Buch verarbeitet: die Trauer um den Tod des Vaters. Es ist eine Hommage an den Vater und eine realistische und nachvollziehbare Schilderung ihres ersten Trauerjahres.

© Gaby Gerster

Nach dem Tod des Vaters hat sich das Gefüge der Familie verändert, verschoben. Doch er hat die Grundlage dafür geschaffen, dass es stabil und fest verwurzelt bleiben wird. „Sterben im Sommer“ ist ein Buch über Abschiednehmen, Trauer und Loslassen, das vom einnehmenden, poetischen Erzählton der Autorin lebt.

In einem berührenden Monolog erzählt Zsuzsa Bánk, wie ihr Vater einen letzten Sommer im Ferienhaus am Balaton verbringt, dem Sehnsuchtsort der Bánks. 1956 war er in den Westen geflohen, hatte in Deutschland eine Familie gegründet und wurde hier heimisch. Sobald es politisch möglich war schuf er diese Sommerresidenz, in der sich die Großfamilie immer wieder traf. Doch dieser Urlaub endet tragisch, eine überwunden geglaubte Krebserkrankung flammt wieder auf.

Zsuzsa Bánk kam 1965 als Kind ungarischer Eltern zur Welt, die ihr Heimatland nach dem niedergeschlagenen Ungarnaufstand von 1956 verlassen mussten und sich in Deutschland niederließen. Sie war Buchhändlerin und studierte Publizistik, Politik und Literatur, bevor sie sich ab dem Jahr 2000 ausschließlich der Schriftstellerei widmet.

Bei Bánk funktioniert das Zusammenspiel zwischen realistischer Handlung und poetischem Erzählton in beeindruckender Weise. Noch eine Empfehlung für die Weihnachtszeit: Bánks  Novelle „Das Weihnachtshaus“. 


Buchtipp

Zsuzsa Bánk: Sterben im Sommer

S.Fischer VErlag, 236 S.

22 € inkl. MwSt.

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