Jugendkorbinian

Zeichen für ein friedliches Zusammenleben

Die Terroranschläge von Paris warfen auch einen düsteren Schatten auf die Jugendkorbinianswallfahrt in Freising am Sonntag. Unter dem Motto "Licht an" setzten deshalb mehrere tausend Jugendliche ein Zeichen für ein friedvolles Miteinander.

Gruppe von Trommlern bei Jugendkorbinian auf dem Freisinger Domberg (Bilder: Kiderle) © Kiderle

Freising – Jugendliche und junge Erwachsene sind am Wochenende bei der 73. Jugendkorbinians-wallfahrt zum Freisinger Domberg gepilgert. Insgesamt gingen 77 Wallfahrergruppen aus allen Teilen der Erzdiözese zu Fuß nach Freising. Das diesjährige Motto: "Licht an" begleitete die jungen Menschen bei Wallfahrten und Gottesdiensten. Das Licht der Welt ins Dunkel zu bringen, war den Jugendlichen auch angesichts der aktuellen Terror- und Kriegsereignisse ein großes Anliegen. Erzbischof Reinhard Kardinal Marx feierte mit den Jugendlichen im Freisinger Mariendom einen Gottesdienst. Dabei nahm er auf die aktuellen Terroranschläge in Paris Bezug und nannte das Recht auf Verteidigung zum Schutz der Schwachen legitim, wenngleich nur die barmherzige Liebe Zusammenleben ermöglichen könne. Im Anschluss an den Gottesdienst beteiligten sich die Jugendlichen beim Markt der Möglichkeiten an Mitmachangeboten und Workshops.

Politik-Gespräch des BDKJ München und Freising

"U 28 – Die Zukunft lacht" lautete das Thema eines Politik-Gesprächs des Bunds der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) München und Freising. Deutlich sei dabei geworden, dass Jugendliche an politischem Handeln interessiert sind und mitwirken möchten. Parteipolitisches Kalkül und überbordende Bürokratie seien ihnen fremd. "Jugendliche suchen pragmatische Lösungen und wollen sich nicht instrumentalisieren lassen", unterstrich Jens Hausdörfer (BDKJ Landesverband Bayern). Susanne Günther (Bündnis90/Die Grünen) sagte, ihre Partei habe die Jugend selbstverständlich im Blick. Das Gespräch habe ihr aber gezeigt, dass die Wirksamkeit von Politik noch besser kommuniziert werden müsse. Wie wichtig eine verstärkte Kommunikation sowohl zwischen den Generationen als auch – mit Blick auf die Zuwanderung – unter Jugendlichen sei, betonte Stephanie von Luttitz, Diözesanvorsitzende des BDKJ München und Freising. Benno Zierer (Freie Wähler) rief die Jugendlichen dazu auf, sich in Parteien, Verbänden und Vereinen für ihre Anliegen zu engagieren und wählen zu gehen.

Bei der abschließenden Vesper erklärte Diözesanjugendpfarrer Daniel Lerch: "Die Anschläge in Paris machen einmal mehr deutlich, dass immer häufiger versucht wird, Dunkelheit, Angst und Schrecken in der Welt zu verbreiten. Junge Christen setzten an diesem Wochenende im Rahmen der Jugendkorbinianswallfahrt ein deutliches Zeichen für ein friedliches Zusammenleben." Das diesjährige Motto der Wallfahrt "Licht an" habe die Jugendlichen mit den Menschen in Paris und ganz Frankreich verbunden, so Lerch. (pm)