Dominikaner und Schaustellerseelsorger

"Wiesn-Pater" Paul Schäfersküpper gestorben

Der Dominikanerpater verstarb bereits am Silvesternachmittag. Er war viele Jahre lang Schaustellerseelsorger auf dem Oktoberfest, taufte dort etwa Kinder im Bierzelt. Zudem wirkte Schäfersküpper als Tourismusseelsorger im Erzbistum München und Freising.

Aus dem Archiv: Pater Paul mit einem Täufling beim Wiesngottesdienst im Hippodrom-Festzelt © privat

München - Die Dominikanerprovinz vom hl. Albert für Süddeutschland und Österreich hat auf Facebook den Tod von Pater Paul bekannt gegeben. Demnach sei Schäfersküpper am Silvesternachmittag, 31. Dezember 2021, tot aufgefunden worden. "Obwohl er krank war, kommt sein Tod für uns sehr überraschend. P. Paul hat in seiner zugewandten Art als Pfarrer, Schausteller- und Tourismussseelsorger wie auch als Prior von Augsburg und Graz vielen Menschen die frohe Botschaft gebracht und die Freude am Glauben auch ausgestrahlt", schreiben die Dominikaner.

Zuletzt hatte der 72-Jährige in der Pfarrei St. Dionysius in Essen gelebt. In der Pfarrkirche dort findet am Samstag, 8. Januar, um 9 Uhr das Requiem für Schäfersküpper statt. Anschließend wird der Verstorbene in der Priestergruft des Pfarrfriedhofes beigesetzt.

Taufe im Bierzelt

Schäfersküpper war überregional als Schaustellerseelsorger auf dem Münchner Oktoberfest bekannt und feierte den traditionellen Wiesn-Gottesdienst mit. Daneben wirkte er unter anderem auch beim Rosenheimer Herbstfest, auf dem Augsburger Frühjahrs- und Herbstplärrer, oder der Regensburger Mai- und Herbstdult. Er feierte Gottesdienste im Bierzelt und in der Manege, taufte dabei nicht nur Schaustellerkinder, sondern auch die weißen Löwenbabys im Circus Krone. Insgesamt von 2002 bis 2020 war der Dominikanerpater im Dienst der Circus- und Schaustellerseelsorge für den Raum Schwaben und Oberbayern.

Von 2001 bis 2013 war Schäfersküpper zudem Fachbereichsleiter für "Tourismus und Sport" im Erzbistum München und Freising. Eines seiner Hauptanliegen auf diesem "Areopag für Neuevangelisierung" – wie er sein Arbeitsfeld benannte – war, in steter Überzeugungsarbeit vor Ort zu vermitteln, dass die Pfarreien in den Ferienzentren Touristen wirklich als Gäste ansehen und annehmen. Er setzte sich für verbesserte Informationen in den Kirchen vor Ort ein und für mehr religiöse Angebote.

Zuerst hatte die BILD-Zeitung über den Tod von Pater Schäfersküpper berichtet. (ksc/flo)