Katholische Kirche

Wieder mehr Priesterweihen in Bayern

Dieses Jahr gibt es in den bayerischen Diözesen so viele Neupriester wie seit 2011 nicht mehr. Nur in einem Bistum fällt die Weihe aus. Und viele Kandidaten finden erst über berufliche Umwege zum Priestertum.

Priesterweihe im Freisinger Mariendom (Bild: Erzbischöfliches Ordinariat München) © Erzbischöfliches Ordinariat München

München – In den sieben bayerischen Diözesen gibt es in diesem Jahr 30 Priesterweihen, nach 14 im vergangenen Jahr. Damit ist 2016 der stärkste Weihejahrgang im Freistaat seit 2011. Die meisten neuen Priester gibt es in Augsburg. Dort lassen sich neun Männer am 26. Juni die Hände auflegen. Das Erzbistum München und Freising erhält tags zuvor acht neue Geistliche, Regensburg sieben. In den meisten bayerischen Bistümern findet die Weihe traditionell am Wochenende vor dem Hochfest der Apostelfürsten Peter und Paul (29. Juni) statt.

 

In Eichstätt wurden bereits am 16. April drei Priester geweiht, in Würzburg am 1. Mai einer für das Bistum und einer für den Redemptoristenorden. Im Erzbistum Bamberg sind zwei Seminaristen am 25. Juni an der Reihe. In Passau fällt die Weihe in diesem Jahr mangels Kandidaten aus. Dafür konnten sich die Prämonstratenser der Abtei Windberg über zwei Neupriester freuen, ebenso die Benediktiner Abtei Sankt Bonifaz in München und Andechs. Auch bei den Augustiner Chorherren in Paring gab es dieses Jahr schon eine Weihe.

 

Berufliche Umwege

Immer häufiger finden Katholiken erst über berufliche Umwege zum Priestertum. Im aktuellen bayerischen Weihejahrgang gibt es etwa einen Gartenbauingenieur, einen Schreiner und einen Automechaniker.

 

Der Sprecher der bayerischen Regentenkonferenz, Martin Priller, sagte der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Montag, derzeit bereiteten sich außer dem Weihejahrgang 2016 weitere 184 Kandidaten in den sieben Seminaren im Freistaat auf den Priesterberuf vor. Die Neuaufnahmen seien seit 2010 "auf niedrigem Niveau" stabil. Im vergangenen Herbst kamen in Bayern 42 Seminaristen dazu, für den nächsten Kurs läuft die Anmeldefrist noch.

 

Nach Prillers langjähriger Erfahrung lassen sich die angehenden Kleriker heute mehr Zeit, bis sie sich zum Eintritt ins Priesterseminar entschließen, halten dafür aber besser durch als früher. Habe die Abbrecherquote früher bei etwa 50 Prozent gelegen, so würden inzwischen rund zwei Drittel aller Anwärter auch geweiht. (KNA)

Dieser Artikel gehört zum Schwerpunkt Priester