Unterstützung für Flüchtlinge

Wie München helfen kann

Die letzten Tage haben gezeigt: Als Tausende Flüchtlinge am Münchner Hauptbahnhof angelangt sind, hat München eine Welle der Solidarität erfasst. Welche Art von Unterstützung wirklich dringend gebraucht wird, verrät die Leiterin des Caritas Freiwilligen-Zentrums München Ost, Yvonne Möller.

Wer spontan helfen möchte, kann beim Annehmen, Sortieren und der Weitergabe von Kleidung an den Sammelstellen mitmachen. (Bild: imago/JOKER) © imago/JOKER

München – Ich will helfen, aber wie? Nachdem die Masse derjenigen, die Heil und Schutz in Deutschland suchen, immer größer wird und tagtäglich neue Flüchtlinge in München ankommen, stellt sich vielen diese Frage. Eine, die die Koordination der freiwilligen Helfer übernimmt, ist Yvonne Möller. Die Leiterin des Caritas Freiwilligen-Zentrums München Ost bittet alle, die sich engagieren möchten, ein wenig Geduld mitzubringen: „Freiwillige Helfer werden die ganzen nächsten Monate und Jahre gebraucht.“ Momentan erreiche sie und ihre Kollegen eine begeisternde Welle der Solidarität, doch nicht nur jetzt werde „alle Hilfe gebraucht“, so Möller. Tagtäglich änderten sich die Belegungszahlen in den Unterkünften und somit auch der Bedarf an benötigten Gütern dort. Neben den fünf Caritas-Freiwilligenzentren im Stadtgebiet gebe es noch die Freiwilligenagenturen „Tatendrang“ und „Gute Tat“, die allen Hilfswilligen ihre drängenden Fragen (Wo? Wie? Was?) beantworten könnten und gegebenenfalls vermittelten. Die zentrale Flüchtlings-Plattform „Willkommen in München“, die unter anderem von der Caritas und dem Erzbischöflichen Ordinariat getragen wird, zeigt indes weitere Möglichkeiten auf, wie der Einzelne aktiv werden kann.

Jeder kann Deutsch unterrichten 

Müller verweist darauf, dass in den Schulen auch in Zukunft vor dem Hintergrund neuer hier ankommender Flüchtlinge Hilfsbedarf gegeben sein wird. Hier gebe es beispielsweise die Möglichkeit, eine Schülerpatenschaft zu übernehmen. Grundsätzlich könne jeder mit den richtigen Lehrmaterialien an der Hand einen Deutschkurs für Flüchtlinge leiten, solange er „mit Freude an der Sache“ dabei sei. Wie lebe ich hier? Worauf muss ich achten? Wo finde ich die nächste Pfarrei? – Antworten auf diese Fragen können den Flüchtlingen wiederum freiwillige Helfer geben und ihnen so das Einleben in der neuen Heimat erleichtern. Wer sich ganz spontan dazu entschließe, den Asylsuchenden eine Freude bereiten zu wollen, könne Ausflüge in München und die Umgebung für Gruppen von Flüchtlingen oder eine kleine Stadtführung durch die Landeshauptstadt organisieren sowie bei einmaligen Veranstaltungen wie Willkommensfesten oder einem "Verschenkeflohmarkt" seinen Beitrag leisten.

Winterkleidung als Spende willkommen

Des Weiteren seien Helfer bei der „Diakonia“-Kleidersammelstelle oder der Kleiderkammer zum Annehmen, Sortieren und für die Weitergabe der Klamotten willkommen, weiß die Leiterin des Caritas Freiwilligen-Zentrums. Wer sich von seinem Wintermantel trennen kann und möchte, könne diesen beispielsweise dort abgeben. „Es ist fantastisch, was die Leute mitbringen, aber das Schöne ist, sie kriegen so viel mehr zurück von den Flüchtlingen“, die „sehr motiviert, sehr engagiert und sehr dankbar für das, was sie bekommen“, weiß Möller. Was Flüchtlinge in Erstaufnahmeeinrichtungen besonders bräuchten, seien Koffer und Reisetaschen für den Umzug in eine Gemeinschaftsunterkunft oder später in die eigene Wohnung.

Ein Hinweis: Aus Koordinationsgründen ist es für Yvonne Möller und ihre Kollegen wichtig, dass jeder, der Sachspenden bringen möchte, zunächst bei den Caritas Freiwilligen-Zentren oder den Unterkünften direkt anruft, wo etwas abzugeben sei und was wirklich benötigt werde. (taw)