Bewährungsprobe Familienleben

Wer erzieht den Mann?

Wie wird ein Mann zu dem, der er ist, wie entwickelt er sich weiter, durch Beziehungen, durch seine Kinder? das fragt in Michael Kumpfmüller seinem neuen Roman und schickt seinen Protagonisten Georg nach ersten Beziehungserfahrungen in eine Ehe, aus der er als geschiedener Vater von drei Kindern hervorgeht.

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Er habe sich in seinen Romanen immer dafür interessiert, wie sich Menschen in extremen Situationen bewähren können, weil das Lernorte seien, sagt Michael Kumpfmüller über das Grundthema seines Schreibens. In seinem neuen Buch „Die Erziehung des Mannes“ wird der Mann Vater, übernimmt viel Verantwortung für seine Kinder auch nach dem Scheitern der Ehe, etabliert sich beruflich, bewältigt Krisen, begleitet die Pubertät seiner Kinder, ihre Berufsfindung.
In einem weiteren Strang erzählt der Autor auch von Kindheitsprägungen seines Protagonisten und geht so der Frage nach, welche Faktoren es sind, die bestimmen, mit welcher „Flügelweite“ ein Mensch ins Leben geht und wie man sich unter den beschränkten Bedingungen, die man als Mensch vorfindet, eine gewisse Freiheit erarbeiten und etwas dazu lernen kann.
Ein Mann also den Michael Kumpfmüller in die Bewährungsprobe namens Leben schickt und den Leser Zeuge werden lässt bei seiner Entwicklung als Vater, Partner und Mensch.

Michael Kumpfmüller: Die Erziehung des Mannes, Kiepenheuer und Witsch, 320 S., 19,99 €