München/Bamberg – Im „ganz normalen Leben“ ist Felix Leibrock Leiter des Evangelischen Bildungswerks und Pfarrer. In seiner zweiten Berufung schreibt er seit zehn Jahren Krimis. Für ihn ist das Genre so spannend, weil sich hier die ungebremsten Emotionen Bahn brechen, wie der Hass, der Neid und die Gier. Und weil schon in der Bibel all diese menschlichen Abgründe thematisiert werden: „Gleich zu Beginn kommt der Betrug, die Lüge, dann kommt der Brudermord… Die Bibel ist ein einziges Krimibuch.“ Und natürlich stelle sich die Frage, wie Gott darauf schaue. Und wie wir uns verhalten könnten, damit diese Kräfte nicht überschäumen würden.
Leibrocks Schriftstellerkollege Harry Luck, Pressesprecher der Erzdiözese Bamberg, weist darauf hin, dass kirchliche Schauplätze noch immer etwas Mystisches und Geheimnisvolles haben. Außerdem spiele, so der erfolgreiche Krimiautor, der Tod im Krimi genauso eine Rolle wie in der Kirche. Wie beim Gottesdienst „folgen die Abläufe im Krimi fast einer Liturgie“, so der 50-jährige. Immer wieder schreibt Luck aus seinem eigenen Arbeits-Umfeld, der Kirche. Die Dramaturgie, das Geheimnisvolle übernimmt er gern in seine Bücher. Bei seinem jüngsten Krimi „Bamberger Reiter“ geht es denn unter anderem auch um den Papst und den Heiligen Gral.