Corona-Pandemie

Wäscheleine gegen Corona

Die Pfarrei Sankt Martin in München-Moosach hat dem Corona-Virus den Kampf angesagt – mit einer Wäscheleine!

Die Impulse und Texte an der Leine stammen erstmal von der Pfarrei. © Privat

Für Gläubige ist es aktuell eine schwierige Zeit: Nicht nur die öffentlichen Gottesdienste wurden für mehrere Wochen abgesagt, auch Veranstaltungen gibt es in den Pfarreien keine mehr. Aus diesem Grund hat sich die Pfarrei Sankt Martin in Moosach etwas Besonderes einfallen lassen, um den Gläubigen in dieser Zeit Mut zu machen: Die sogenannte „Wäscheleine gegen Corona.“ Pfarrer Martin Cambensy klärt auf, was es damit auf sich hat.

mk-online: Pfarrer Martin Cambensy, was hat es denn mit der „Moosacher Wäscheleine“ auf sich?

Martin Cambensy: Eine unserer Seelsorgerinnen hatte die Idee. Gerade in dieser Zeit wollen wir die Leute auch geistlich stärken, weshalb wir vor einigen Tagen ein ökumenisches Projekt starteten. Das sieht so aus: In der Kirche hängt eine Wäscheleine mit Klammern. Da werden Texte bereitgestellt, die dürfen die Kirchbesucher mit nach Hause nehmen zum Meditieren und auch als Zeichen der Verbundenheit mit ihren Pfarrkirchen.

Hängen nur die jeweiligen Verantwortlichen der Pfarreien die Impulse, Texte und Sprüche an die Wäscheleine oder sind auch die Gläubigen dazu aufgerufen, Sprüche anzubringen?

Cambensy: Zunächst mal ist es gedacht, dass wir als Pfarrei den Menschen ermutigende Botschaften überbringen. Ich glaube, es wird sich aber von selbst ergeben, dass Leute sagen: "Ich habe auch nen guten Text und will den dahin hängen", dann ist das auch selbstverständlich möglich.

Wieso genau eine Wäscheleine? Die Texte könnten ja auch einfach so in der Kirche aufgehängt werden.

Cambensy: Irgendwo ist es eine witzige Aktion, ich denke aber auch, wir wünschen uns alle, allmählich von diesem Virus befreit zu werden. An einer Wäscheleine hängt man ja die saubere Wäsche aus. Vielleicht helfen diese Texte ein bisschen, den Virus zu vertreiben.

Welche Texte werden da hingehängt?

Cambensy: Es hängen Gebete aus, Betrachtungen, Bilder, Psalmen, Hymnen, Lieder, also da kann man sich wirklich alles vorstellen und ich denke, das wird ein richtiger Gebets- und Meditationsschatz sein.

Was müssen die Kirchenbesucher bei den verschärften Bestimmungen, die aktuell bezüglich der Ausgangsbeschränkung gelten, beachten?

Cambensy: Es kommen schon den Tag über ständig Leute in die Kirche, aber es sind nicht die Massen. Es gilt ja ganz klar die Regel: Eineinhalb Meter Abstand halten. Die Texte liegen ja auch aus, sodass ich einen Text nehmen und mich in eine Bank zurückziehen kann. Ich darf den Text auch mit nach Hause nehmen. Wir beobachten die Entwicklung und werden eventuell Maßnahmen ergreifen, wenn wir sehen, dass sich zu viele Menschen in der Kirche aufhalten.

Auf der Facebook-Seite der Pfarrei Sankt Martin werden die Texte, Bilder und Psalmen, die ausgehängt werden, regelmäßig gepostet. Außerdem gibt es auch Videobotschaften von Pfarrer Martin Cambensy veröffentlicht.

Dieser Artikel gehört zum Schwerpunkt Corona - Pandemie