Ehejubiläen

Von der Grünen bis zur Himmelhochzeit

Ein Jahr, zehn oder auch 50 Jahre - Fast jeder Hochzeitstag hat seine eigene Bezeichnung. Kennen Sie alle?

Ein Ehejubiläum ist immer ein Grund zum Feiern. © Takmeomeo - pixabay.com

Bonn – Es ist der schönste Tag im Leben: Der erste, quasi nullte Hochzeitstag (Grüne Hochzeit) ist etwas besonders. In jedem folgenden Jahr denken Ehepaare an diesem Datum an ihr gemeinsames Ja-Wort zurück. Nahezu jeder Hochzeitstag hat eine spezielle Bezeichnung. Zum Welttag der Ehe am 9. Februar hier die wichtigsten Namen:

1 Jahr: Papierhochzeit

Die Ehe ist noch sehr jung - dünn wie ein Papier - und kann leicht zerreißen.

5 Jahre: Hölzerne Hochzeit/Fleißhochzeit

Die Beziehung ist schon stabil wie Holz - kann jedoch immer noch brechen. Teils ist es Brauchtum, an diesem Tag Holzspäne zu streuen. Für weitere Harmonie in der Ehe wird gerne auf Holz geklopft. Das Jubiläum wird auch Fleißhochzeit genannt, wenn das Ehepaar in den ersten fünf Jahren schon für mehrere Kinder gesorgt hat.

7 Jahre: Kupferne Hochzeit

Das sogenannte verflixte siebte Jahr ist überstanden. Dennoch müssen die Liebenden aufpassen, dass ihre Ehe keine Patina ansetzt, wie es Kupfer nach einigen Jahren tut. Kupfer ist zudem ein relativ weiches, leicht verformbares Metall.

10 Jahre: Rosenhochzeit

Die Blume der Liebe bezeichnet den ersten runden Hochzeitstag: Das Paar hat eine Dekade des Zusammenseins gemeistert - und wohl auch schon einige Hürden (Dornen) überwunden.

12,5 Jahre: Petersilienhochzeit

Es ist ein Halbhochzeitstag, der häufig von dem Ehepaar übersehen und von Freunden als Anlass für eine Überraschungsparty genutzt wird. Die halbe Strecke zur Silberhochzeit ist geschafft, und mit ausreichend Würze - deswegen der Name des Würzkrauts Petersilie - werden die zweiten 12,5 Jahre sicher gemeistert. Oft trägt die Braut an diesem Tag einen Petersilienkranz auf dem Kopf.

15 Jahre: Kristall- oder Glashochzeit

Glas ist zwar fest, kann aber auch zerspringen: so wie eine Ehe, die nach 15 Jahren gestärkt ist, jedoch auch scheitern kann, wenn sie nicht weiter vorsichtig gepflegt wird. Meist kann man zudem durch Kristalle und Glas hindurchschauen. So kennt sich das Paar nach dieser Zeitspanne auch sehr gut und kann einander "durchschauen".

20 Jahre: Porzellanhochzeit

Nach zwei Jahrzehnten ist eine Ehe so edel und wertvoll wie gutes Porzellan. Damit "das Gold in Weiß" nicht doch noch zerbricht und um einen Scherbenhaufen zu vermeiden, muss die Beziehung weiter umsichtig behandelt werden. Mancherorts ist es Tradition, den Eheleuten eine neue Suppenschüssel zu schenken und die alte zu zerschlagen - mit allem Negativen, was sich angesammelt hat.

22. Jahre: Bronzene Hochzeit

Bronze ist eine Legierung, die korrosionsbeständig ist und nicht rostet. Wie dieses Metallgemisch ist eine Ehe, die 22 Jahre gehalten hat, gut in Schuss. Trotz der Schnapszahl wird das Jubiläum nicht groß zelebriert.

25 Jahre: Silberne Hochzeit

Ein Vierteljahrhundert durfte zusammen erlebt werden, die Ehe ist stabil und wertvoll wie Silber. Meist wird ein großes Fest gefeiert - oder das Paar gönnt sich etwas Besonderes. Freunde und Nachbarn schmücken das Haus des Jubelpaares oft mit einer Tannengirlande und silberner Dekoration.

30 Jahre: Perlenhochzeit

Die Ehejahre reihen sich wie die Perlen an einer Kette aneinander. Gleichsam steht dieser Name für eine sehr wertvolle Partnerschaft.

40 Jahre: Rubinhochzeit

Auch nach 40 Jahren ist die Liebe nicht erloschen und glänzt wie ein Rubin: edel, dunkelrot und feurig.

50 Jahre: Goldene Hochzeit

Gold wird eine besondere Kraft nachgesagt: Es steht für Weisheit und Beständigkeit. Neben einer Feier nutzt das Ehepaar dieses Jubiläum, um das Ehegelübde zu erneuern. Die Haustüre wird meist mit einem Kranz aus Tanne oder Buchsbaum und selbstgebastelten goldenen Rosen geschmückt.

60 Jahre: Diamanthochzeit

Ein Diamant steht für Reinheit - er ist klar -, für Widerstandskraft - er kann Glas schneiden - und für Seltenheit. Dies alles trifft auf die Diamanthochzeitsjubilare zu. Wenigen Paaren ist es vergönnt, 60 Jahre eine gemeinsame Ehe zu führen - späte Heirat und Scheidung sind neben einem frühen Ableben Gründe dafür.

65 Jahre: Eisenhochzeit

So stark und unbeugsam wie das Metall ist die Beziehung eines Paares nach 65 Jahren. Eisen ist widerstandfähig, auch wenn mit den Jahren Rost an ihm nagt. So sind auch die Eheleute in die Jahre gekommen; schließlich müssten sie über 83 Jahre alt sein, weil in Deutschland eine Ehe in der Regel erst mit 18 Jahren geschlossen werden kann.

70 Jahre: Gnadenhochzeit

Der Begriff wurde aus dem christlichen Glauben heraus bestimmt: Es ist eine Gnade Gottes, dass ein Ehepaar so viele Jahre gemeinsam verbringen konnte.

75 Jahre: Kronjuwelenhochzeit

Die Summe aus Silber- und Goldhochzeit ist die Kronjuwelenhochzeit.

80 Jahre: Eichenhochzeit

Beständig wie eine Eiche: Braut und Bräutigam sind meist schon über oder knapp an die 100 Jahre alt. So wie Charlotte (98) und Ludwig (105) Piller aus dem bayerisch-schwäbischen Memmingen, die sich am 12. September 1939 das Ja-Wort gaben und damit derzeit Deutschlands wahrscheinlich längste Ehe führen.

85 Jahre: Engelshochzeit

Das am längsten verheiratete Paar hat laut Guinnessbuch der Rekorde diese Grenze erreicht: Die US-Amerikaner Zelmyra und Herbert Fisher waren vom 13. Mai 1924 an 86 Jahre und 290 Tage verheiratet. Am 27. Februar 2011 starb Ehemann Herbert mit 105 Jahren.

90 Jahre: Marmorhochzeit

Die bisher längste bekannte Ehe sollen Karam und Kartari Chand aus Bradford in Großbritannien geführt haben. Laut britischer Medien heirateten die beiden am 11. Dezember 1925 in Indien und führten 90 Jahre und neun Monate eine Ehe - bis Ehemann Karam im September 2016 verstarb.

100 Jahre: Himmelshochzeit

Bisher auf Erden unerreicht - sie wird von den Paaren wohl wortwörtlich im Himmel gefeiert. (kna)

Dieser Artikel gehört zum Schwerpunkt Kirchlich Heiraten