20. Todestag Prälat Michael Höck

Vater des Dombergs

Joseph Ratzinger war einer seiner Studenten und nicht einmal der Nationalsozialismus konnte sein gütiges Wesen brechen. Dieses Jahr jährt sich der Todestag von Prälat Michael Höck zum 20. Mal. Er hat die Geschichte des Freisinger Dombergs geprägt.

2016 jährt sich der Todestag von Prälat Michael Höck zum 20. Mal. Sein Grad liegt im Kreuzgang des Freisinger Dombergs. (Bild: Wikipedia) © Wikipedia

Freising – Noch heute ist er in Freising am Domberg allgegenwärtig. Prälat Michael Höck. Von vielen einfach nur „Herr Prälat“ oder auch liebevoll „der Vater“ genannt, prägte er mit seinem Schaffen viele katholische Würdenträger.           

Schon früh entdeckte Michael Höck die Begeisterung für seine Religion. Gemeinsam mit seinem Bruder Johannes, wurde es ihm durch den Pfarrer seines Heimatortes Inzell ermöglicht das Abitur zu machen. Da er vor hatte Priester zu werden begann, er anschließend ein Philosophisch-Theologisches Studium in Freising. Noch im gleichen Jahr wurde er vom damaligen Erzbischof Kardinal von Faulhaber nach Rom geschickt, um dort am Germanicum weiter zu studieren. 1930 wurde er schließlich zum Priester geweiht und kam als zweifacher Doktor der Philosophie und Theologie nach Freising zurück. Dort wirkte er sowohl als Religionslehrer, als auch als Präfekt des erzbischöflichen Knabenseminars.                    

Sonderhäftling im KZ Dachau                              

Mit dem Aufkommen des Nationalsozialismus in Deutschland, wurde Höck Chefredakteur der Münchner katholischen Kirchenzeitung. „Zwischen den Zeilen“ äußerte er immer wieder scharfe Kritik am Regime. Daraufhin wurde er wegen seinen kritischen Äußerungen über die Regierung angeklagt, letztendlich aber freigesprochen. 1940 wurde die Kirchenzeitung von den Nationalsozialisten verboten. Im Mai 1941 wurde Höck, während er Religionsunterricht gab, verhaftet. Über das Konzentrationslager Oranienburg kam er schließlich nach Dachau. Dort wurde er mit anderen Geistlichen als „Sonderhäftling“ untergebracht. Kurz vor Kriegsende kam er 1945 überraschend frei.                

Dozent der Brüder Ratzinger                    

Nach seiner Zeit im Konzentrationslager wurde er im Kloster Scheyern aufgenommen, wo auch sein Bruder Johannes einige Zeit lebte. Bald berief ihn der Erzbischof zum Regens des Kleriakalseminars am Freisinger Domberg. Einige Zeit war er dort auch als Dozent für Pastoraltheologie tätig. Unter seinen Studenten, die ihn liebevoll „Vater Höck“ nannten, waren auch die Brüder Joseph und Georg Ratzinger.                  

Ruhestand in Freising               

Anschließend wurde er Pfarrer in Rimsting am Chiemsee und nach ein paar Jahren holte ihn Erzbischof Julius Kardinal Döpfner als Priesterreferent und Ordinariatsrat nach München. Schließlich kehrt er nach Freising zurück und wurde zum Direktor des neu gegründeten Bildungszentrums und zum Rektor der Domkirche ernannt.               

Seinen Ruhestand verbrachte Prälat Michael Höck bis zu seinem Tod am Freisinger Domberg. Auch in dieser Zeit wirkte er weiterhin als Seelsorger. Sein Grab liegt, wie sollte es nicht anders sein, im Kreuzgang des Freisinger Dombergs. (mf)             

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