Erzbistum übernimmt Gebäude

Ursulinen verlassen Landshut

Die Ursulinen ziehen sich im kommenden Sommer aus Landshut zurück. Das Erzbistum München und Freising übernimmt das Kloster in der Innenstadt. Generalvikar Beer deutet bei einer Pressekonferenz an, wie die Erzdiözese das Kloster künftig nutzen will.

Das Ursulinenkloster in Landshut (till beck - fotolia.com) © till beck - fotolia.com

Landshut – Nach knapp 350 Jahren endet die Zeit der Ursulinen in Landshut. Im Sommer 2016 ziehen sich die 14 Schwestern aus dem Kloster Sankt Joseph in der Innenstadt zurück. Das Erzbistum München und Freising wird das Gebäude übernehmen.

„Die Entscheidung ist für uns schmerzlich, aber unausweichlich“, sagte Oberin Andrea Wohlfarter. Herz und Verstand seien nicht immer leicht in Einklang zu bringen. Viele Gebete hätten den Schwestern letztlich bei ihrer Entscheidung geholfen. „Wir möchten jetzt agieren, und nicht erst dann, wenn es eigentlich schon zu spät ist“, so die Oberin, die emotional tief berührt wirkte. Da bereits sieben der 14 verbliebenen Schwestern älter als 80 Jahre sind, ziehen die Ursulinen im Sommer in ein katholisches Seniorenheim in München. Dort könnten sie als Gemeinschaft zusammenbleiben und weiter ein geistliches Leben führen. So werde „auch der letzten Mitschwester“ ein würdevolles Leben bis zu ihrem Tod ermöglicht.

Seit 1668 in Landshut

Wie das Kloster zukünftig genutzt werden soll, wird in den kommenden Monaten geplant, erklärte Generalvikar Peter Beer. Das Nutzungskonzept werde aber auch das Ziel haben, „das reiche pädagogische Erbe der Ursulinen zu bewahren und für nachfolgende Generationen zu erschließen“. Beer dankte den Ursulinen für ihr Wirken in Landshut, das 1668 seinen Anfang nahm. „Wir haben großen Respekt davor, wie sich die Schwestern mit der Gestaltung ihrer Zukunft befasst haben und wie sie diese Herausforderung annehmen.“

Die Ursulinen-Realschule, die in dem Klostergebäude beheimatet ist, haben die Schwestern bereits 1992 in die Trägerschaft der Erzdiözese übergeben. Dennoch sei es nun ein Einschnitt, wenn die Schwestern die Stadt verlassen, sagte Sandra Krump, Leiterin des Ressorts Bildung im erzbischöflichen Ordinariat. „Ich bin sicher, dass die Schülerinnen und das Lehrerkollegium die Schwestern sehr vermissen werden.“ Die Ursulinen hätten die Schule mit ihrer Spiritualität, mit ihrer Hingabe und ihrer Fürsorge geprägt. Im Schulalltag gäbe es durch den Wegzug der Schwestern keine Veränderungen. Der Betrieb könne ohne Abstriche fortgeführt werden, so Krump.

Ein wenig tröstend ist für die Schwestern immerhin die Aussicht, ihr altes Kloster jederzeit besuchen zu können. Generalvikar Beer sicherte ihnen zu, dass einige Zimmer in dem Gebäude auch zukünftig für sie reserviert sind. (ksc)