Pfarrgemeinderatswahl 2022

Unterländer: „Ehrenamt in Kirche sichtbar stärken“

Ehrenamtlich engagierte Pfarrgemeinderäte gestalten das kirchliche Leben in den Pfarreien. Joachim Unterländer, Vorsitzender des Landeskomitees der Katholiken, ruft zu Beteiligung an der Pfarrgemeinderatswahl am 20. März auf.

Joachim Unterländer ruft zur Pfarrgemeinderatswahl 2022 auf. © Privat

München – Der Vorsitzende des Landeskomitees der Katholiken in Bayern, Joachim Unterländer, ruft die bayerischen Katholikinnen und Katholiken zur Beteiligung an den bevorstehenden Pfarrgemeinderatswahlen am 20. März auf. In einer Presseaussendung betont er die Relevanz der Laien für die Kirche.

„Gerade unter dem Eindruck der aktuellen Ereignisse im Zusammenhang mit dem Bekanntwerden zahlreicher Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche gewinnt das katholische Laienapostolat, dessen Aufgaben in den kirchlichen Gemeinden der Pfarrgemeinderat wahrnimmt, weiter an Bedeutung“, so Unterländer. Vor diesem Hintergrund gelte es für die mehr als fünf Millionen katholischen Gläubigen in Bayern ab 14 Jahren, von ihrem „Wahlrecht Gebrauch zu machen und das Ehrenamt in der katholischen Kirche sichtbar zu stärken“.

Missbrauchsgutachten motiviert zur Kandidatur

Der Vorsitzende des Landeskomitees richtet den Blick auch auf die Konsequenzen der Veröffentlichung des neuen externen Gutachtens zu sexuellem Missbrauch im Bereich der Erzdiözese München und Freising. Die vergangenen Monate hätten jedoch „nicht nur das Ausmaß und die Dramatik der schlimmen Ereignisse im Zusammenhang mit den zahlreichen Missbrauchsfällen ans Tageslicht befördert“, sondern zugleich deutlich werden lassen, dass sich viele Gläubige jetzt erst recht dazu bereit erklären würden, für die Wahlen am 20. März 2022 zu kandidieren.

Wichtig sei gerade jetzt, dass glaubwürdige und transparente Zeichen in der Missbrauchsbekämpfung und in wirksamen Strukturreformen umgesetzt würden, „die sich aus den aktuellen Beschlüssen der dritten Vollversammlung des Synodalen Weges ergeben“.

Mancherorts Schwierigkeiten bei Kandidatensuche

Vereinzelt gebe es Pfarrgemeinden, in denen es schwierig sei, genügend Kandidierende zu finden, so Unterländer. Die Ursachen dafür lägen jedoch nach den Erfahrungen der Geschäftsstellen der Diözesanräte in Bayern meist nicht in den aktuellen Ereignissen, sondern an konkreten Schwierigkeiten in den jeweiligen Gemeinden.

Unterländer betont den „unersetzbaren Auftrag“ der ehrenamtlich engagierten Pfarrgemeinderäte in den bayerischen Diözesen, „das kirchliche Leben in den vier Grundvollzügen der Gemeinschaft, der Nächstenliebe, der Verkündigung und des Gottesdienstes, zu gestalten“. Konkret gehörten dazu auch die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, der Bau von kirchlichen Gebäuden, die Planung von Festen und Feierlichkeiten, die Einbindung unterschiedlicher Verbände und Gruppen, die Mitwirkung an politischen Entscheidungsprozessen sowie die Gestaltung des kirchlichen Lebens insgesamt. Die kommende Amtszeit für Pfarrgemeinderäte dauert von 2022 bis 2026. (smb/pm)