Fronleichnam

Tipps für Blumenteppiche

Sie sind ein fast vergessenes Brauchtum: Die Blumenteppiche zum Feiertag Fronleichnam. Gemeindereferent Andreas Steinhauser will den Brauch wiederbeleben.

Andreas Steinhauser hat schon viele Blumenteppiche mitgestaltet. © Steinhauser Steinhauser

Velden an der Vils – Prozessionsfahnen oder Fenstertücher zu Fronleichnam – das ist den meisten Menschen noch bekannt. Blumenteppiche vor den Altären und entlang des Prozessionswegs würden seit einigen Jahren hingegen häufig durch normale Teppiche ersetzt, bedauert Andreas Steinhauser. Deshalb veröffentlichte der Landshuter Jugendseelsorger die Internetseite über das vergessene Brauchtum. Mehr Menschen sollten sich wieder an das Legen von Blumenteppichen herantrauen und eine Homepage sei eine gute Möglichkeit, darüber zu informieren, sagt Steinhauser.

Kuriose Ratschläge

Und tatsächlich lassen sich dort hilfreiche Tipps – mitunter auch kuriose, wie das Fixieren der Blüten mit Haarspray – finden. Auch bekommt man Antwort darauf, welche Blumen oder Motive geeignet sind. Nicht nur Symbole wie die Taube für den Heiligen Geist, sondern auch biblische Darstellungen lassen sich legen. Die Skizzen, die als Hilfestellung auf der Seite zu sehen sind, ließ sich Steinhauser von Ehrenamtlichen mit langjähriger Erfahrung zusenden. Deutschlandweit, besonders aus der Region um den Bodensee, aus Bayern und sogar aus Österreich kämen positive Rückmeldungen und Fotos der fertigen Kunstwerke.

Schon seit seiner Jugend pflegt Andreas Steinhauser diesen Brauch. Allerdings sei er als Mann eher ein „Exot“ und zunächst nur für das Sammeln der Blumen zuständig gewesen. Später durfte er dann das Motiv aussuchen und vorzeichnen, was er auch dieses Jahr zusammen mit Firmbewerbern macht. Das sei „gut für das Gemeinschaftsgefühl“ und besonders Jugendliche seien stolz auf die gelungene Arbeit. (Paula Reicheneder)

Fronleichnam


Am zweiten Donnerstag nach Pfingsten feiert die katholische Kirche das Fest Fronleichnam. Der Name bedeutet übersetzt so viel wie "Fest des Leibes und Blutes Christi". Er leitet sich ab aus dem Althochdeutschen. Dabei steht "vron" für "Herr" und "licham" für "Leib". Mit dem Fest erinnern die Katholiken an die Gegenwart Jesu im Sakrament der Eucharistie. Die heutige Sinngebung des Festes geht vom Bild des wandernden Gottesvolkes aus, dessen Mitte Christus ist, das "Brot des Lebens". In Prozessionen tragen Geistliche Monstranzen mit der als Leib Christi verehrten Hostie durch die Straßen. (kna)

Der Beitrag wurde erstmals am 16. Juni 2019 veröffentlicht.