Fortbildung für Freiwillige

Stimmungsmache oder Engagementbereitschaft?

Die Stimmung ist nicht so schlecht wie die Schlagzeilen: In München engagieren sich nach wie vor tausende Freiwillige, Flüchtlinge zu unterstützen und zu begleiten. Hilfe dabei gibt es vom Münchner Bildungswerk und den Caritas Freiwilligenzentren.

Hilfe für Flüchtlinge - Unterstützung für Freiwillige - neues Fortbildungsangebot (Bild: Jürgen Hils - fotolia.com) © Jürgen Hils - fotolia.com

München - Tausende von Freiwilligen engagieren sich nach wie vor, um Flüchtlingen beim Ankommen zur Seite zu stehen und sie auf ihrem Weg der Integration zu unterstützen und zu begleiten. Dabei sind sie mit kulturellen Unterschieden, mit den Folgen der Flucht und mit Sprachlosigkeit konfrontiert. Unter dem Motto „MEINE-DEINE-EINEWELT“ bietet das Münchner Bildungswerk gemeinsam mit den Caritas-Freiwilligenzentren Fortbildungen für freiwillig Engagierte in der Flüchtlingsarbeit an.

Sie sollen Freiwillige in ihrem Engagement stärken und motivieren und ihnen Grundlagen vermitteln, gut mit ihren Aufgaben und auch mit sich selbst umzugehen. Dass die Engagementbereitschaft weiterhin hoch ist, zeigen auch die Nutzungszahlen für die Internetseite www.willkommen-in-muenchen.de, die die Caritas im Auftrag der Stadt München gemeinsam mit Kooperationspartnern betreibt. Sie ist seit April letzten Jahres online und wurde mehr als 100 000 Mal abgerufen. Mehr als 2 000 Engagementanfragen kamen über die Webseite, weitere 1 230 Anfragen über die kostenlose Telefon-Hotline.

Die Caritas-Freiwilligenzentren haben mehr als 1 300 Interessierte beraten und ein passendes Engagement gesucht, begleitend fanden zahlreiche Schulungen statt. Der erste Kurs des neuen Fortbildungsprogramms fand jetzt am Mittwochabend statt. Er thematisierte die Situation der Flüchtlinge und gab Tipps, wie man ihnen das Ankommen in der neuen Heimat erleichtern könne.

Ein eineinhalbtägiges Grundlagenseminar, „Interkulturelle Kompetenz“, beleuchtet am kommenden Freitag und Samstag (4./5.März) kulturelle Unterschiede und hilft, diese zu verstehen. Drei weitere Kurse vermitteln Wissenswertes zu Deutschunterricht, Kommunikation trotz Sprachbarriere oder Möglichkeiten der nonverbalen Kommunikation.

Ein ganztägiges Samstagsseminar vermittelt Freiwilligen Mitte Aprilden Zugang zur eigenen Motivation, aber auch zum guten Umgang mit den eigenen Grenzen. Es bietet Tipps und praktische Übungen zum „Mitgefühl zwischen Anteilnahme und Abgrenzung“, so der Titel, und hilft, die eigenen zeitlichen Kapazitäten und persönlichen Ressourcen gut zu organisieren.

Spezielle Begleitung bietet ein monatliches Supervisionsangebot, bei dem die Teilnehmer/innen ihre eigene Rolle in den Blick nehmen, aber auch konkrete Erfahrungen und Erlebnisse in ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit reflektieren und austauschen. Das Angebot wird methodisch begleitet und findet in einer festen Teilnehmergruppe von maximal acht Personen statt. (caritas/sts)