München – Wenn man ganz im Osten des Erzbistums München und Freising, in Laufen, die Salzach überquert, kommt man nach Oberndorf. Hier – nicht weit entfernt von Salzburg – entstand vor über 200 Jahren der Weihnachtsklassiker "Stille Nacht". Kirchenmusiker Bartholomäus Prankl aus Prien am Chiemsee über die Entstehung: "Pfarrer Joseph Mohr hat den Text geschrieben und Franz Xaver Gruber, der Organist, die Melodie. Beide haben es am Heiligen Abend 1818 im Duett sozusagen das erste Mal gesungen. Gruber an der Gitarre, weil es außerhalb der Liturgie stattfand, in einer Krippenfeier, wo üblicherweise dann die Orgel nicht gespielt hat."
Vom Zillertal in die Welt
"Stille Nacht" ist nicht aber nicht nur im deutschsprachigen Raum zum Klassiker geworden, sondern wird auf der ganzen Welt in über 300 verschiedenen Sprachen gesungen, erklärt Prankl. Verantwortlich dafür ist ausgerechnet ein Orgelbauer aus dem Zillertal, der das Lied zufällig hörte und in seine Heimat mitbrachte. Dort schnappten es die fahrenden Sänger auf und machten das Lied im ganzen Land bekannt.
Schließlich wurde „Stille Nacht, heilige Nacht“ in der ganzen Welt berühmt, auch wenn die Melodie ziemlich schwer zu singen ist. Für Prankl ist es der Inbegriff des Weihnachtsliedes geworden, "weil sich jeder gleich an Weihnachten erinnert, wenn er es hört". Es gibt praktisch kein Weihnachtskonzert und erst recht keinen Gottesdienst, in dem das Lied nicht gespielt wird. (Maximilian Lemli, Volontär beim Michaelsbund)
