Solidaritätsaktion

Sternsinger bieten Alternativen zu Hausbesuchen

Traditionell wird am Dreikönigstag jedes Haus gesegnet. Aufgrund der Corona-Pandemie ist das dieses Jahr nicht möglich. Die Bewohner müssen nun selbst aktiv werden.

Sternsinger im Bundesministerium der Finanzen im Jahr 2020. © imago images / photothek

Freising/Rechtmehring/Riedering - Es ist eine alte, liebgewonnene Tradition: Jedes Jahr am 06. Januar, dem Dreikönigstag, gehen Kinder oder Erwachsene als Heilige Drei Könige verkleidet von Haus zu Haus, um mit Kreide "C*M*B" und die Jahreszahl an die Häuserwand zu schreiben und die Häuser und ihre Bewohner zu segnen. C M B steht für "Christus mansionem benedicat", zu Deutsch: Christus segne dieses Haus. Gleichzeitig dient die Sternsingeraktion auch dazu, Spenden für über 1.400 caritative Projekte in aller Welt zu sammeln. Organisiert wird die Aktion seit 1959 vom Kindermissionswerk "Die Sternsinger" und vom BDKJ. Doch aufgrund der Corona-Pandemie ist dieses Jahr alles anders: Hausbesuche sind nicht erlaubt. Deshalb haben sich die Pfarreien im Erzbistum München und Freising etwas einfallen lassen: Die Pfarrei Rechtmehring zum Beispiel hat die diesjährige Aktion unter das Motto „Sternsinger – aber sicher“ und „Sternsinger zum Mitnehmen“ gestellt. Alle Gläubigen können sich am 06. Januar an verschiedenen Stationen im Freien den Segen bei den Sternsingern und gesegnete Tür-Aufkleber abholen. Jeder ist aufgefordert, sich an die Hygienevorschriften zu halten. Treffpunkte sind z.B. vor der Kirche, dem Feuerwehraus, auf Parkplätzen, vor dem Wirt oder bei ausgewählten Familien.

Andachten unter Corona-Bedingungen

Der Pfarrverband Riedering bietet hingegen in jeder Pfarrei drei maximal zehminütige Andachten an unterschiedlichen Orten mit der Segensbitte fürs neue Jahr an. Auch hier gelten die Abstandsregeln und die Pflicht, eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen.

Es wird um Spenden für die Rumänienhilfe des Dekanates Inntal gebeten. Die Bankverbindung lautet:
IBAN: DE31 7116 0000 0002 4169 30
BIC: GENODEF1VRR
Verwendungszweck: Sternsinger

Senioren vermissen Hausbesuche

Auch in der Pfarrei St. Lantpert in Freising bedauert man die Absage der Hausbesuche. „Ein Jahr ohne Sternsinger, das geht gar nicht! Das gehört doch dazu!“, sagt Martina Hubert bestürzt. Sie ist die Hausmeisterin des Pfarrheims und hat sich lange ehrenamtlich für die Sternsinger engagiert. Besonders die Senioren würden die Hausbesuche vermissen. Umso glücklicher ist sie darüber, dass eine Alternative geschaffen werden konnte. Denn obwohl viele von uns durch die Pandemie in Not geraten sind, sei es wichtig, auch in diesem Jahr Spenden für die Ärmsten der Armen zu sammeln.

Dies ist zum Beispiel beim Gottesdienst am 06. Januar in St. Lantpert möglich. Da verkündet eine Gruppe den Segensspruch. Es liegt ein Packerl mit Kreide und Weihrauch bereit, das die Gottesdienstbesucher mitnehmen können. (Außerdem können Spenden abgegeben werden.) Danach ist die Kirche für drei Stunden geöffnet. Dann stehen Kinder am Kirchplatz, sprechen den Segensspruch und haben eine Spendenbox dabei. In der Kirche spielt der Organist Weihnachtslieder. Das soll dazu einladen, zur Ruhe zu kommen. (Maximilian Lemli, Volontär beim Sankt Michaelsbund)

Dieser Artikel gehört zum Schwerpunkt Advent & Weihnachten