Blogger berichtet aus Schweden:

Sprachgewirr beim Eurovision Song Contest, in Sankt Lars in Uppsala und beim Pfingstwunder

Blogger Martin, der für das Bonifatiuswerk ein Praktikum in Schweden macht, hat eine ausgefüllte Woche gehabt: Taizé Gottesdienst, den Eurovision Song Contest nur 72 Kilometer entfernt und Pfingsten...

Bayerische Einladung in Uppsala (Bild: privat) © privat

Teil 8 – Was gibt es neues aus Uppsala zu berichten? Die Woche begann mit einem Taizé-Gebet, dass von jungen Gemeindemitgliedern der Pfarrei St. Lars organisiert wurde. Auch, wenn die Resonanz nicht ganz so gut ausfiel, wie ich vermutet hätte, war es ein Angebot, dass mir persönlich sehr zugesagt hat. Es ist zwar – wenn ich mich richtig erinnern kann – schon fast acht Jahre her, dass ich selbst einmal in Taizé war, durch die Lieder und die spirituellen Impulse kam bei mir aber dieses ganz spezielle „Taizé-Feeling“ ganz schnell wieder auf.  Eine schöne Gelegenheit bei den vielen Erlebnissen hier in Uppsala auch innerlich wieder einmal zur Ruhe zu kommen!

Aus weltlicher Sicht stand am Wochenende ein weiterer Höhepunkt an: Der Eurovision Song Contest in Stockholm! Verpassen konnte man ihn gar nicht: Ob im Radio, im Bistro oder im Lager des Erikshjälpen-Secondhand Shops (in dem ich drei Tage die Woche arbeite), überall wurde vor allem der schwedische Beitrag von „Frans“ hoch und runter geträllert. Hier zeigte sich auch einmal mehr, dass Schweden gerne und vor allem auch gut singen können. In großer Runde, also mit Praktikanten und Studenten des Newmaninstituts wurde dann am Samstagabend der Entscheidung vor dem Fernseher entgegengefiebert. Die Abstimmung hätte man sich zwar aus deutscher Sicht sparen können, aber musikalisch war unserer Einschätzung nach doch einiges brauchbares dabei. Wobei sich auch in unserer Runde kein klarer Favorit abgezeichnet hatte – mein Fabel für den Song des Vereinigten Königreichs teilten jedenfalls nicht alle. Warum genau die Ukraine gewonnen hat, konnte allerdings auch unsere ukrainische Austauschstudentin Martha dann nicht ganz nachvollziehen…

Neben dem Eurovision Song Contest feierten wir dieses Wochenende aber natürlich auch Pfingsten. Das „Pfingstwunder“, also die Fähigkeit der Jünger in fremden Sprachen zu sprechen, bekommt in der Gemeinde St. Lars eine ganz bemerkenswerte Bedeutung. Denn, die inzwischen rund 3 000 Gemeindemitglieder haben, sage und schreibe 75 Nationalitäten und dementsprechend natürlich auch ungemein viele Muttersprachen – für mich immer wieder schön zu sehen, wie trotzdem in Gemeinschaft Liturgie gefeiert wird.

Gefühlt international ging es auch beim Weißwurstfrühstück zu, zu dem ich diese Woche eingeladen hatte. Dank einem aus Deutschland stammenden Supermarkt und seiner bayerischen Aktionswoche konnte ich – abgesehen von den Weißbiergläsern ? alles Nötige besorgen. Immer wieder erstaunlich, welche Reaktionen Weißwürste, süßer Senf, Brezn und Weißbier hervorrufen können: Von „esse ich die Pelle mit“ bis „hast du auch Ketchup“ war alles dabei. Letztlich konnte ich die Meisten meiner Gäste dann aber doch für diesen Teil bayerischer Kultur begeistern – übrig geblieben ist auf jeden Fall nichts!