Trauerfeier

Speyerer Altbischof Anton Schlembach beigesetzt

Wegen Corona war der Kaiserdom nur spärlich besetzt, als der emeritierte Bischof von Speyer in seiner ehemaligen Wirkungsstätte beigesetzt wurde.

Auf dem Sarg lagen Bischofsstab und Mitra, sowie Schlembachs Messkelch und eine liturgische Stola. © Klaus Landry

Speyer – Nach einem feierlichen Gottesdienst ist der Speyerer Altbischof Anton Schlembach am Mittwoch in seiner früheren Bischofskirche beigesetzt worden. Er hatte der pfälzischen Diözese bis zu seinem altersbedingten Rücktritt 2007 fast ein Vierteljahrhundert vorgestanden.

Der mit gelben und weißen Blumen geschmückte helle, schlichte Holzsarg des mit 88 Jahren Verstorbenen stand vor dem Altar. Auf dem Sarg lagen Bischofsstab und Mitra, die traditionelle Kopfbedeckung der Bischöfe, sowie Schlembachs Messkelch und eine liturgische Stola.

Mann von großer Herzlichkeit

Wegen der Pandemie durften nur knapp 300 Menschen in den Speyerer Kaiserdom. Gekommen waren neben zwei Schwestern Schlembachs auch der frühere Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, der für Speyer zuständige Bamberger Erzbischof Ludwig Schick, der aus Speyer stammende Würzburger Bischof Franz Jung und der evangelische pfälzische Kirchenpräsident Christian Schad. Auch viele Mitglieder des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem waren anwesend. Schlembach war von 1991 bis kurz vor seinem Rücktritt als Bischof Großprior der Deutschen Statthalterei des Ordens.

Bischof Karl-Heinz Wiesemann würdigte in seiner Ansprache seinen Vorgänger in Speyer als Mann von großer Herzlichkeit und ehrlicher Menschlichkeit. Schlembach habe mit seinem ganzen Leben auf Gott verweisen wollen. Sein Gottvertrauen sei grenzenlos gewesen, so Wiesemann.

Bischof als Fremdenführer

Zu den Höhepunkten seiner Zeit als Bischof zählte Schlembach den Besuch von Papst Johannes Paul II. 1987 und die Seligsprechung des Speyerer Priesters und Ordensgründers Paul Josef Nardini (1821-1862) 2006; den Seligsprechungsprozess hatte er auf den Weg gebracht.

Öffentlich immer wieder in Erscheinung trat Schlembach während der Kanzlerschaft Helmut Kohls, als Besuche im Kaiserdom Teil offizieller Staatsbesuche waren. Der Bischof erklärte den Gästen gerne die größte romanische Kathedrale der Welt.

Schlembach, im unterfränkischen Großwenkheim im Bistum Würzburg geboren, wurde 1956 in Rom zum Priester geweiht. Bevor Papst Johannes Paul II. ihn zum Bischof von Speyer ernannte, war er Generalvikar seiner fränkischen Heimatdiözese. (kna)