Seit dem Patrozinium vor wenigen Wochen hat man in der Jesuitenkirche St. Michael in der Münchner Fußgängerzone beschlossen, das sonntägliche Hochamt um 9 Uhr nur mehr als „3G-Messe“ zu feiern. Gottesdienstbesucher sind aufgefordert, entsprechende Impf-, Genesungs- oder Testnachweise mitzubringen. Diese werden am Eingang kontrolliert. Während des gesamten Gottesdienstes besteht Maskenpflicht. Damit entfallen jedoch die Abstandsregeln und der große Kirchenraum kann wie vor Corona sitzplatzmäßig voll ausgelastet werden.
Diese Regelung gilt nur für das Hochamt, die restlichen vier Sonntagsgottesdienste und die Vorabendmesse werden wie bisher mit Abstand und ohne Maskenpflicht am Platz gefeiert. Kirchenrektor Pater Karl Kern SJ über seine Erfahrungen mit der neuen Regelung.
mk online: Warum haben Sie sich zu diesem Schritt, das Hochamt betreffend, entschlossen?
Pater Karl Kern SJ: Wir haben überlegt, wie wir möglichst vielen Menschen den Besuch des Hochamtes ermöglichen können. Denn bei etwa 150 Personen mussten wir nach den Abstandsregeln viele abweisen. Bei der Cäcilienmesse haben mit der 3G-Regel 500 Menschen Platz gefunden. Nach drei Wochen hat sich 3G bewährt. Wir haben jetzt nie unter 200 Gottesdienstbesucher.
Wer übernimmt die Eingangskontrolle in St. Michael?
Pater Kern: Wir haben einen sehr guten Einlassdienst, den ein Team von Ehrenamtlichen wahrnimmt. Wir versuchen, dass es am Sonntag um 9 Uhr möglichst immer dieselben Personen sind, die kontrollieren.
Wie sind die Reaktionen der Gottesdienstbesucher?
Pater Kern: Eindeutig positiv! Als ich am Ende des ersten 3G-Gottesdienstes am Michaelsfest der Gemeinde von unseren Überlegungen berichtete, künftig regelmäßig 3G anzubieten, gab es spontan sehr langen Beifall in der Kirche. Die Maskenpflicht nehmen die allermeisten gerne in Kauf, weil sich wieder das alte Gottesdienstgefühl der größeren Verbundenheit mit anderen einstellt.
Gab es Beschwerden? Mussten tatsächlich auch schon Menschen abgewiesen werden?
Pater Kern: Es gab bisher maximal jeweils eine Handvoll Menschen, zu denen sich die neue Regelung noch nicht herumgesprochen hatte und die zurückgeschickt werden mussten. Nahezu alle reagierten verständnisvoll. Es muss genau kontrolliert werden. Ausnahmen kann es nicht geben.
Haben Sie bereits von Nachahmern dieser Lösung im Erzbistum gehört?
Pater Kern: Ja, es gab tatsächlich schon Nachfragen aus der Diözese.