England: Weihnachtspullover-Tag
Seit sechs Jahren lebe ich in England und an manch eine englische Tradition musste ich mich hier erst gewöhnen. Zum Beispiel die Weihnachtspullover. Egal, wie alt man ist, in der Weihnachtszeit trägt man Pullis, die Rentiere, Tannenbäume und Weihnachtsmänner zeigen. Schief angeschaut wird damit niemand. Im Gegenteil. Es gibt sogar einen „Christmas Jumper Day“: An dem Tag werden Spenden für Not leidende Kinder gesammelt und passend dazu zeigen die Engländer mit den bunten Pullovern ihre verrückte Seite. Auch ich habe mir inzwischen zwei „Christmas-Pullover“ zugelegt. Ein bisschen wie zu Hause fühle ich mich, wenn ich hier die Weihnachtsmärkte besuche. Die Engländer lieben die Art, wie in Deutschland Weihnachten gefeiert wird. Deshalb gibt es hier die klassische Bratwurst; Glühwein und auch Lebkuchen dürfen natürlich nicht fehlen. Statt wie bei uns am Heiligen Abend, gibt es bei den Engländern erst am Vormittag des ersten Weihnachtsfeiertags Geschenke. Früher hat man in England am zweiten Weihnachtsfeiertag die Almosendosen in der Kirche geöffnet und Geld an Bedürftige verteilt. Ebenso konnten sich die Lehrlinge ihren Weihnachtsbonus abholen. Bis heute ist es in England deshalb Brauch, (beispielsweise dem Postboten) Trinkgeld zu geben. Der Tag nennt sich deshalb „Boxing Day“, also „Geschenkschachtel-Tag“. (Anna Apel)
Ungarn: Bonbons zum Anschauen
Auch in Ungarn feiern wir Weihnachten mit der Familie, einem Christbaum und Weihnachtsliedern. Im Gegensatz zu Deutschland sind Plätzchen aber eher unbekannt. Stattdessen essen die Ungarn „beigli“, aufgerolltes Hefegebäck mit Nuss- oder Mohnfüllung. Eine echte ungarische Besonderheit sind zudem die sogenannten „szaloncukor“. Dabei handelt es sich um Bonbons aus Fruchtgelee, die mit Schokolade überzogen und dann in buntes, vorzugsweise rotes, Papier gewickelt werden. Sie dienen in erster Linie als Christbaumschmuck und es ist verpönt, die „szaloncukor“ zum Verzehr vom Baum zu pflücken! Stattdessen dreht man die Hülle am unteren Ende auf, nimmt das Bonbon vorsichtig heraus und dreht das Papier wieder zu, ohne irgendwelche Spuren zu hinterlassen. (Ursula Klein)