Armenhaus oder Selbstbestimmung

Sebastian Barry: Annie Dunne

Unverheiratet, versehrt, alt und mittellos: Annie Dunne hat wenig Chancen auf Glück und ein selbstbestimmtes Leben. Doch sie kämpft.

© (c) Frank McGrath / Irish Independent

1959 ist Annie Dunne so alt wie das Jahrhundert, hat zwei Weltkriege und die Unabhängigkeit Irlands von der britischen Krone erlebt. Nach dem Tod ihrer engsten Angehörigen findet die mittellose Frau mit dem verkrüppelten Rücken Unterschlupf auf der kleinen Farm ihrer Kusine Sarah, in der sie eine Seelenverwandte findet, die ihr niemals das Gefühl gibt, eine Almosenempfängerin zu sein. Doch das Damoklesschwert „Armenhaus“ schwebt plötzlich wieder über ihr, als Sarah Heiratspläne schmiedet.

Sebastian Barry, ein Meister des Storytellings und der leisen Poesie, lässt Annie selbst erzählen. Die Diskrepanz zwischen ihrer schroffen Art, die ihrem ungnädigen Schicksal geschuldet ist, und dem zärtlichen Blick auf die Natur und die Menschen, die sie liebt, machen das Wesen dieser Frau aus . Annie Dunne ist eine von vielen unvergesslichen „Barry-Figuren“ und macht Appetit auf weitere Romane des irischen Romanciers.


Buchtipp

Sebastian Barry: Annie Dunne

Steidl Verlag, 273 S.

24 € inkl. MwSt.

Hier bestellen