Zeichen gegen das Nein zur Segnung Homosexueller

Sankt Maximilian hisst die Regenbogenflagge

Das Nein der vatikanischen Glaubenskongregation zur Segnung homosexueller Paare wollen Pfarrer Rainer Maria Schießler und seine Mitarbeiter nicht unkommentiert lassen. An der Münchner Kirche direkt an der Isar weht deshalb die bunte Flagge als Zeichen für Toleranz und Vielfalt.

Mit der Regenbogenflagge will St. Max ein Zeichen setzen. © Schießler

München – Homosexuelle Mitarbeiter der Gemeinde haben auf dem Turm von Sankt Maximilian in München eine Regenbogenflagge gehisst. Damit wollen sie ein Zeichen setzen. Sie sehen die Kirche als moderne „Arche Noah“ für Menschen, die die Amtskirche nicht segnen will: „Dort werden sie gesegnet, damit sie nicht der Sintflut zum Opfer fallen“, so der Pfarrer von Sankt Maximilian Rainer Maria Schießler.

Die vatikanische Glaubenskongregation hat ein Schreiben verfasst, in dem sie die Segnung von homosexuellen Paaren ablehnt. „Diese Äußerungen kamen völlig zur Unzeit“, meint Schießler. Für ihn braucht es eine starke, einende Kirche, die den Menschen Mut macht. Er komme in seinem Viertel vielleicht mehr als andere Pfarrer mit Homosexuellen zusammen, sie arbeiteten sogar haupt- und ehrenamtlich für ihn: „Die Menschen kommen zu mir, weil sie wissen, dass ich einer von ihnen bin.“ Für ihn gilt es, sie zurückzugewinnen.

Flagge macht mächtig Eindruck

Die Regenbogenflagge stößt auf große Resonanz, wird häufig fotografiert. Bis Samstag soll sie hängen bleiben, dann beginne schließlich die Karwoche. Schießler geht es jedoch nicht darum, Anerkennung von Homosexuellen zu bekommen. Er will auch diejenigen nicht provozieren, die die Erklärung der Glaubenskongregation befürworten. Vielmehr strebt er das gemeinsame Gespräch an, um einer Spaltung entgegenzuwirken. 

Derzeit ist der Seelsorger damit beschäftigt, Mails von Betroffenen zu beantworten. Sie möchten wissen, wie er zum Schreiben der Glaubenskongregation steht. Schießler verspricht: „Ich beantworte alle Mails persönlich und gehe auf jeden Einzelnen ein. Ich kämpfe darum, dass diese Menschen uns nicht auch noch verloren gehen.“

Er selbst lässt sich von der Haltung des Vatikans nicht beeindrucken. Er will weiterhin Homosexuelle segnen, wie er das seit 30 Jahren tut: „Bei Kohelet heißt es: ,Gott lässt die Sonne über jeden Menschen scheinen, gute und böse.‘“ Diesen Gedanken habe ihm Papst Franziskus eingepflanzt. (Maximilian Lemli, Volontär beim Sankt Michaelsbund)

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Dieser Artikel gehört zum Schwerpunkt Kirche und Sexualität