500 Jahre Reinheitsgebot

Redakteur braut Bier im Selbstversuch

Eine alte Klostertradition ist in der Redaktionsküche des Sankt Michaelsbunds in den vergangenen Tagen neu belebt worden. Kirchenradio-Redakteur Paul Hasel hat 45 Liter Bier gebraut. Wie er das mit einfachen Mitteln gemacht hat, lesen Sie hier.

Redakteur Paul Hasel beim Bierbrauen. (Bild: Sankt Michaelsbund/Moser) © Sankt Michaelsbund/Moser

München – Dort wo normalerweise die Kollegen Mittagessen oder ihren Kaffee holen, steht seit einigen Tagen der Gärbottich, gefüllt mit frisch gekochtem Gerstensaft. Dafür hat Paul Hasel einen Tag lang das Mikrofon gegen einen ziemlich großen Kochlöffel getauscht. Zehn Stunden hat es gedauert, bis der Sud fertig gekocht war. Nach dem gründlichen Spülen des riesigen Kochtopfes musste der Hobbybrauer erst mal knapp 30 Liter Wasser erhitzen. Dann wurde das Gerstenmalz eingerührt. Bei unterschiedlichen Temperaturen musste das Malz quellen. Das Ziel dabei: Soviel Zucker wie möglich aus dem Getreide zu lösen. Nach rund zwei Stunden Arbeit und einigen Schweißtropfen – das Malz musste ständig gerührt werden – war der Grundstock für das eigene Bier fertig. Die Arbeit aber noch lange nicht getan.

 

Meditative Momente beim Bierbrauen

 

Denn anschließend musste die sogenannte Würze geläutert werden, damit wird die Gerste vom Flüssigen getrennt. Ein langwieriger Prozess, der viel Geduld, aber auch Aufmerksamkeit erfordert. Denn die Würze fließt zwar nur recht langsam ab, wenn aber der Treber, also der Gerstenkuchen, trocken fällt, verklebt er und die Würze kann nicht mehr entsprechend abfließen. Der Läutervorgang hat durchaus meditative Momente. Beim Zuschauen wie das Wasser durch den Treberkuchen läuft, bietet sich Zeit, seinen Gedanken nachzuhängen…Denn haben zu Beginn des Brauens immer mal wieder Kollegen vorbeigeschaut und sich nach dem Fortschritt erkundigt, so ließen gerade bei der Läuterung Abwechslung und ein kurzer Ratsch mit den Kollegen auf sich warten.

 

Vorfreude auf das eigene Bier steigt

 

Danach wurde es nochmal richtig heiß. In die kochende Würze kam der Hopfen – für das Aroma. Und dann hieß es wieder warten – bis die Würze auf Zimmertemperatur abgekühlt war – erst dann konnte die Hefe zugegeben werden, die aus der zuckrigen Würze schmackhaftes Bier macht. Jetzt wird das gegorene Bier in ein Fass umgefüllt zur Nachgärung. Dabei entsteht auch die Kohlensäure, die ein Bier erst richtig rund macht. Schon jetzt riecht es nach einem richtigen Bier – die Vorfreude auf die Bierprobe ist groß! (chm)

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