München – In Bayern kann es auch zwischen Gründonnerstag und Ostermontag uneingeschränkt Präsenzgottesdienste geben. Zugleich sollen verstärkt digitale Formate angeboten werden. Darauf hat sich die Staatsregierung mit den christlichen Kirchen und dem Landesverband der israelitischen Kultusgemeinden am Mittwochabend verständigt. Am Donnerstag wurde überdies die von der Bund-Länderrunde Dienstagnacht vereinbarte staatliche Bitte um rein virtuelle Gottesdienste während der geplanten "Osterruhe" offiziell zurückgezogen.
Der Leiter des Katholischen Büros Bayern, Prälat Lorenz Wolf, sagte der KNA, für die Präsenzgottesdienste blieben die seit Weihnachten geltenden Regeln mit Abstandsgeboten und Maskenpflicht in Kraft. Die Staatsregierung habe keine weiteren Auflagen verlangt. Allerdings müsse in Kommunen mit einem Inzidenzwert von mehr als 100 die damit verbundene nächtliche Ausgangssperre zwischen 22 und 5 Uhr beachtet werden. Davon betroffen sind vor allem die Gottesdienste in der Nacht von Karsamstag auf Ostersonntag.
Der evangelische Landeskirchenrat empfahl den Gemeinden, das an den Feiern beteiligte haupt- und ehrenamtliche Personal zu testen. Die Kosten für Schnelltests würden von der Landeskirche erstattet.
Marx: "froh und dankbar"
Der Münchner Kardinal Reinhard Marx äußerte sich erleichtert über die Einigung. Er sei "froh und dankbar, dass wir an Ostern, unserm wichtigsten Fest und Kern unseres Glaubens, in diesem Jahr auch wieder gemeinsam Gottesdienste in Präsenz feiern können". Dabei sei "selbstverständlich, dass wir mit unseren bewährten Schutzkonzepten das Infektionsrisiko weiterhin so gering wie möglich halten". Beim ersten Lockdown vor einem Jahr hatten alle öffentlichen Osterfeiern der Kirchen abgesagt werden müssen.