München – Daniel von den Stemmen ist als Zugführer der ersten Einsatzhundertschaft des Münchner Polizeipräsidiums einiges gewohnt. Aber seit mehreren Monaten kommen er und seine Kollegen kaum noch aus den Stiefeln. Besonders im Dezember und Januar mussten sie oft dreimal pro Woche angemeldete und unangemeldete Kundgebungen der sogenannten Querdenker-Bewegung begleiten.
Versammlungsteilnehmer sind keine Gegner
„Die Teilnehmer haben einen hohen Diskussionsbedarf mit uns Polizeikräften“, sagt von den Stemmen ruhig. Dann ist aber doch zu merken, dass sich die Einsatzkräfte ungewöhnlich viel von den Querdenkern gefallen lassen mussten. Sie haben Polizistinnen und Polizisten absichtlich angehustet, verbindliche Mindestabstände und Routen bewusst nicht eingehalten. Die heftigen Beleidigungen gegen die Einsatzkräfte sind dabei noch gar nicht mitgerechnet. Trotzdem sagt der Beamte: „Wir betrachten Versammlungsteilnehmer grundsätzlich nicht als Gegner und versuchen, alles professionell zu handhaben.“