Landau ehrt ehemaligen Münchner Erzbischof

Platz trägt Namen von Kardinal Friedrich Wetter

Kardinal Friedrich Wetter konnte bei der Einweihung selbst nicht vor Ort sein. Er schickte aber eine Videobotschaft, in der er seine Erinnerungen an Landau in der Pfalz beschrieb.

Kardinal Friedrich Wetter schickt eine Videobotschaft zur Einweihung "seines" Platzes. © SMB/Screenshot

Landau – Kardinal Friedrich Wetter (92), emeritierter Erzbischof von München und Freising, ist von seiner Heimatstadt Landau in der Pfalz auf besondere Weise geehrt worden. Der Platz vor der Marienkirche, in der er einst als Messdiener aktiv war, erhielt am Samstag seinen Namen. Wetter wurde am 20. Februar 1928 als Sohn einer Eisenbahnerfamilie in Landau geboren und ist bereits Ehrenbürger der Stadt.

Wetter sei eine außergewöhnliche Persönlichkeit, die auf eine beeindruckende kirchliche Laufbahn zurückblicken könne, würdigte Landaus Oberbürgermeister Thomas Hirsch (CDU) den Kardinal. Dieser habe sich große Verdienste um die Weitergabe des christlichen Glaubens, die Seelsorge und die Ökumene erworben.

Kardinal Wetter schickt Videobotschaft

Die Einweihung des neu gestalteten Platzes fand im Rahmen eines Dankgottesdienstes statt. Den Segen sprach Weihbischof Otto Georgens vom Bistum Speyer, der früher auch einmal Sekretär von Kardinal Wetter war. Dieser konnte aus gesundheitlichen Gründen nicht vor Ort sein, verfolgte den Gottesdienst aber im Livestream.

In einer Videobotschaft bedankte sich Wetter für die Ehre und berichtete von seinen Erinnerungen an den Platz vor der Kirche. Unter anderem erzählte er davon, wie er am 9. November 1938 als 10-Jähriger die Synagoge brennen sah, während er auf dem Weg zur Kirche war. Auch von den Luftangriffen auf Landau berichtete der Kardinal, die er als 17-Jähriger miterlebt hatte.

Solche und andere Erfahrungen hätten ihm schon in seiner Jugend klargemacht, wie wichtig es sei, in Frieden und Freiheit zusammen leben zu können, betonte Wetter. Daher wünsche er den Bürgerinnen und Bürgern Landaus, dass sie auch weiterhin frei und friedlich unter Gottes Segen und Schutz zusammen leben können. (kna)