Thriller am Ende der Welt

Pascal Engman: Feuerland

Eine heiße Spur führt von Stockholm nach Chile, wo ein skrupelloser Arzt illegale Organtransplantationen durchführt. Ein spannender, teilweise extrem harter Thriller mit zeitgeschichtlichem Hintergrund.

© Anna-Lena Ahlström

Feuerland beginnt mit einem scheinbar genial ausgeklügelten Betrug, einer Entführung und einer Erpressung. Der ehemalige Geheimpolizist Nicolas Paredes will mit dem Geld für sich und seine gehandicapte Schwester ein neues Leben anfangen. Für diesen Fall wäre eigentlich Kriminalkommissarin Vanessa Frank zuständig, doch die Leiterin der Sondereinheit NOVA ist supendiert. Um sich abzulenken, arbeitet sie ehrenamtlich in einem Heim für alleinstehende, jugendliche Asylanten. Als zwei Mädchen auf offener Straße entführt werden und spurlos verschwinden, kann sie natürlich nicht anders als sich einzumischen.

Die Spur der Mädchen führt nach Chile, zu Carlos, der als Patron der Colonia Rhein vorsteht. Das ist eine unabhängig von Staat und Gesetz existierende Siedlung, in der die Nachfahren entflohener Nazis leben und ihren zweifelhaften Machenschaften unbehelligt nachgehen können.

Man ahnt schnell, wo die drei Handlungsfäden verknüpft sein könnten und dass sich die Kommissarin mit dem Ex-Elitesoldaten und Teilzeit-Verbrecher Nicolas zusammentun könnte, um dem illegalen Organhandel und den Machenschaften in der Colonia Rhein den Garaus zu machen. Aber so schnell lässt Pascal Engman das nicht geschehen. Er nimmt sich viel Zeit, die Lebensgeschichten der Protagonisten und erweist sich als Meister des Cliffhangers.


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