Langjähriger Privatsekretär von Papst Benedikt XVI.

Papst legt Gänswein Rückkehr nach Deutschland nahe

Papst Franziskus hat Erzbischof Georg Gänswein offenbar eine Rückkehr in sein Heimatbistum Freiburg nahegelegt. Dies entspreche den Gepflogenheiten, teilte das Kirchenoberhaupt dem früheren Sekretär von Papst Benedikt XVI. mit.

 

Ob Gänswein nach Deutschland zurückkehren oder in Italien bleiben wird, darf er selbst entscheiden. © imago images - Wolfgang Maria Weber

Papst Franziskus hat Erzbischof Georg Gänswein offenbar eine Rückkehr in sein Heimatbistum Freiburg nahegelegt. Wie die argentinische Zeitung „La Nacion“ (Sonntag) berichtete, wies das Kirchenoberhaupt den früheren Sekretär von Papst Benedikt XVI. darauf hin, dass dies den Gepflogenheiten entspreche: Mehrere päpstliche Privatsekretäre seien nach dem Tod des Dienstherrn in ihre Heimatdiözesen zurückgekehrt, so zuletzt auch Stanislaw Dziwisz nach dem Tod von Johannes Paul II. im Jahr 2005. Auf jeden Fall habe der Papst entschieden, dass der Erzbischof den Vatikan „in ein paar Monaten“ verlassen müsse, so "La Nacion". Er könne wählen, ob er künftig in Italien oder in Deutschland leben wolle.

Gänswein selbst hatte kürzlich bei einem öffentlichen Auftritt in Wien gesagt, dass er auf eine Entscheidung über seine neue Aufgabe bis Pfingsten hoffe. „Ich brauche noch etwas Zeit, um Ihnen eine neue Aufgabe zu geben", habe ihm Franziskus Anfang März bei einer persönlichen Unterredung gesagt. Medienberichte über eine Stelle als Nuntius in Costa Rica wies Gänswein zurück. „Ich halte das einfach für Fake News. Ich weiß davon nichts“, betonte er.

Der 66-Jährige arbeitete fast 20 Jahre für Benedikt XVI. – auch vor und nach dessen Amtszeit als Papst. Seit 2013 diente er gleichzeitig Franziskus als Haus-Präfekt. 2020 beurlaubte der Papst Gänswein von diesem Amt, damit er sich ganz dem emeritierten Kirchenoberhaupt widmen könne. Nach dem Tod von Benedikt XVI. am 31. Dezember 2022 veröffentlichte Gänswein ein Buch über seine Jahre an dessen Seite mit dem Titel „Nichts als die Wahrheit“. Zudem übernahm er die ihm vom verstorbenen Papst zugewiesene Rolle als Testamentsvollstrecker und vernichtete dabei weisungsgemäß die privaten Aufzeichnungen Benedikts. (kna)