Franziskanerin aus Schönbrunn

Ordensschwester 105-jährig verstorben

Schwester Maria Irenäa Linseisen konnte neben ihrem 105. Geburtstag heuer auch noch ihr 80-jähriges Ordensjubiläum feiern. Ein Nachruf auf die vermutlich älteste Bürgerin im Landkreis Dachau.

Schwester Maria Irenäa Linseisen feierte heuer noch ihr "Eichenjubiläum" als Ordensschwester. © Schönbrunn

Schönbrunn – Noch am 18. Juli konnte sie im Kreise ihrer Mitschwestern und Familienangehörigen ihren 105. Geburtstag feiern und war somit vermutlich die älteste Bürgerin im Landkreis Dachau. Jetzt ist Schwester Maria Irenäa Linseisen friedlich eingeschlafen und verstorben.

Mit 21 Jahren ist sie 1936 in das Kloster der Franziskanerinnen von Schönbrunn eingetreten, 1940 legte sie die erste, 1946 die Ewige Profess ab. Somit konnte sie dieses Frühjahr noch ihr 80-jähriges Ordensjubiläum, das sogenannte „Eichenjubiläum“, feiern. Sie stammt aus einer Landwirtsfamilie aus Willertshausen im Landkreis Freising, wo sie mit elf, zwischenzeitlich verstorbenen, Geschwistern aufgewachsen ist. Bis zum Klostereintritt arbeitete sie auf dem elterlichen Hof mit, sodass es verständlich war, dass sie auch im Kloster Schönbrunn 42 Jahre lang in der Landwirtschaft, in der Viehhaltung und im Ackerbau, davon 21 Jahre in Gut Häusern eingesetzt war.

Rüstig bis ins hohe Alter

Ab 1978 war die Schwester zunächst in verschiedenen Aufgabenbereichen innerhalb des heutigen Franziskuswerks Schönbrunn tätig, anschließend für zwölf Jahre in der Begleitung und Betreuung für Menschen mit Behinderung. Selbst schon alt geworden, half Schwester Irenäa ab 1994 in der Betreuung und Pflege ihrer Mitschwestern im Schwesternaltenheim St. Raphael, wo sie ab 2011 dann schließlich selbst betreut wurde. Bis ins hohe Alter half sie noch bei der Obsternte mit, hielt die Gartenanlage um das Haus in Ordnung oder kehrte die Wege.

Besondere Freude hatte Schwester Irenäa, wenn sie tagsüber die Vögel an der Vogeltränke vor ihrem Zimmer beobachten konnte. Sie freute sich über jeden Besuch und liebte es, wenn ihr die Mitschwestern oder die Mitarbeiterinnen aus der Tageszeitung und der Münchner Kirchenzeitung vorgelesen haben. (pm)