Freitag, 12. März

Online-Lesung mit Uticha Marmon

Demente Opas, Rassismus, Gewalt in der Familie, Armut – das sind nur einige der Themen, die in den Kinderbüchern von Uticha Marmon behandelt werden. Am Freitag gibt sie eine virtuelle Lesung.

Uticha Marmon © Gabi Waldmann

München – Uticha Marmon hat unterschiedliche Methoden, wie sie Kinder an ihre Themen heranführt: Mal nähert sie sich der Lebensrealität mit witzigen Geschichten, mal hilft die Fantasie dabei, schwere Kost leicht zu machen. Spannend findet sie dabei, dass Kinder eine andere Perspektive haben als Erwachsene: Sie gehen nicht rational an die Sache heran.

In ihrem neuesten Buch „Das stumme Haus“ liefert die Corona-Pandemie den Rahmen der Handlung. „Es geht mir darum, die Lupenfunktion der Pandemie zu nutzen“, erklärt die Schriftstellerin in einem Gespräch mit dem Münchner Kirchenradio. In sozial schwächeren Familien seien vor allem die Kinder die Leidtragenden. So streift Marmon auch Themen wie häusliche Gewalt, Angststörungen und Internetsucht, die sich durch Corona verschlimmert haben. „Aber ich will auch nicht zu schwarzmalen“, beschwichtigt sie. Viele Kinder könnten aufgrund einer „guten psychischen Kapazität“ und der Unterstützung durch die Familie gut mit den anhaltenden Einschränkungen der Pandemie umgehen.

Pandemie lässt wenig Zeit für Online-Lesungen

Uticha Marmons Lesungen sind vor allem in Schulen besonders gefragt. Doch die sind zurzeit fast alle Lesungen abgesagt: „Die Lehrer stehen unter Druck, weil so viel Lernstoff aufzuholen sind“, bedauert sie, „da bleibt kaum Zeit für Online-Lesungen“. Dabei seien die Gespräche mit den Kindern während der Lesungen für sie „Gold wert, und das nicht nur für meine Arbeit.“

Immerhin kann sie am kommenden Freitag, dem 12. März, um 19 Uhr mit ihrem Publikum bei einer Online-Lesung in Verbindung kommen, zu der der Büchereifachverband Sankt Michaelsbund, die Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendliteratur und der Bezirk Unterfranken einladen. 

Dann unternimmt die Autorin einen Streifzug durch ihre Bücher. Sie befürchtet schon jetzt, mehr Material als Zeit zu haben. Außerdem wird sie mit Jana Mikota von der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur darüber sprechen, wie Bücher eingesetzt werden können, um Kinder zu stärken. (Maximilian Lemli, Volontär beim Michaelsbund)

Die Online-Lesug mit Uticha Marmon ist kostenlos, allerdings ist eine Anmeldung unter josef.roessner@akademie-kjl.de erforderlich.