Gottesdienste zum Ökumenischen Kirchentag

Ökumene Tür an Tür im Olympischen Dorf München

Kardinal Reinhard Marx und Regionalbischof Christian Kopp feiern im Rahmen des 3. Ökumenische Kirchentag zeitgleich Gottesdienste. Mit gemeinsamen Elementen zu Beginn und Ende.

Im Ökumenischen Kirchenzentrum im Olympischen Dorf in München wurden während der Spiele 1972 Gottesdienste in 14 Sprachen gefeiert. © IMAGO / Karlheinz Egginger

München – Im Rahmen des 3. Ökumenischen Kirchentages (ÖKT), der dezentral und mit digitalen Angeboten begangen wird, feiern Kardinal Reinhard Marx und Christian Kopp, Regionalbischof in München und Oberbayern, am Samstag, 15. Mai, um 19 Uhr jeweils konfessionelle Gottesdienste im Ökumenischen Kirchenzentrum im Olympischen Dorf in München, Helene-Mayer-Ring 23.

Gemeinsame Begrüßung und Abschlusssegen

Das damals bayernweit erste ökumenische Zentrum vereint eine katholische und eine evangelisch-lutherische Kirche unter einem Dach und ist seit fast 50 Jahren Symbol für interkonfessionelle Zusammenarbeit. Um diese Tradition und das Engagement vor Ort zu würdigen, besucht Kardinal Marx die katholische Pfarrkirche Frieden Christi, und feiert dort die Messe.

Regionalbischof Kopp ist Gastprediger bei der zeitgleichen Abendmahlfeier in der evangelischen Olympiakirche. Bevor sie in die einzelnen Kirchen ziehen, gestalten der Regionalbischof und der Erzbischof gemeinsam die liturgische Begrüßung im Foyer des Zentrums. Nach den Gottesdiensten spenden sie auf dem Kirchenvorplatz gemeinsam den Abschlusssegen.

Bei dem ökumenischen Auftakt der Gottesdienste im Foyer mit Kopp und Marx sowie den beiden Ortspfarrern Bernhard Götz und Martin Cambensy beten der Regionalbischof und der Kardinal im Wechsel Verse aus Psalm 119, der den Ökumenischen Kirchentag 2021 thematisch begleitet. Bei den anschließenden konfessionellen Gottesdiensten werden Marx und Kopp jeweils zu der biblischen Erzählung über den zweifelnden Apostel Thomas aus dem Johannes-Evangelium (20,24-29) predigen.

Gottesdienste in 14 Sprachen

Der Grundstein für das ökumenische Kirchenzentrum wurde 1970 im damals gerade entstehenden Olympischen Dorf in München gelegt. Während der Olympischen Spiele 1972 wurden die Gebäude von verschiedenen Religionen genutzt: Gottesdienste und Gebete in 14 Sprachen fanden dort ebenso statt wie eine Trauung von teilnehmenden Athleten. Am 31. März 1974 weihten Kardinal Julius Döpfner und Landesbischof Hermann Dietzfelbinger die beiden Kirchen.

Heute gestalten die dortigen Gemeinden ihre ökumenische Nachbarschaft unter anderem mit zeitgleichen Sonntagsgottesdiensten jeweils um 10 Uhr, die auch von konfessionsverbindenden Ehepaaren gerne genutzt werden. Darüber hinaus gibt es monatlich eine ökumenische Andacht mit Texten und Musik sowie ein Taizégebet. Zahlreiche weitere gemeinsame Gottesdienste werden im Kirchenjahr gefeiert, zum Beispiel am Ostermontag, am zweiten Weihnachtstag oder an Erntedank. Auch gemeinsame Familien- und Kindergottesdienste finden statt.

Deutschlandweit ökumenische Gottesdienste

Der 3. Ökumenische Kirchentag steht unter dem biblischen Leitwort „schaut hin“. Der Eröffnungsgottesdienst am Fest Christi Himmelfahrt, Donnerstag, 13. Mai, sowie der Abschlussgottesdienst am Sonntag, 16. Mai, jeweils um 10 Uhr, werden im Fernsehen übertragen. Am Samstag, 15. Mai, sind alle Kirchengemeinden in Deutschland eingeladen, um 19 Uhr „ökumenisch sensibel“ Gottesdienste in ihrer konfessionellen Tradition zu feiern. Zahlreiche Podiumsdiskussionen, Workshops und Gespräche werden im Programm des ÖKT digital angeboten. (jm/kbr)