Integration

Neues Caritas Zentrum im Münchner Bahnhofsviertel

Das neue Caritas Zentrum Innenstadt ist eine wichtige Anlaufstelle für Migranten. Um deren Beratung noch niederschwelliger zu gestalten, hat sich die Caritas eine „Integrationsbrücke“ ausgedacht. Wie die funktioniert, lesen Sie hier.

Willibald Strobel-Wintergerst leitet das neue Caritas Zentrum Innenstadt (Bild: Sankt Michaelsbund/Hasel) © Sankt Michaelsbund/Hasel

München – Wer im Bahnhofsviertel zur Caritas-Beratung will, der staunt zunächst nicht schlecht. Hinter der Hochglanzfassade eines modernen Bürogebäudes in der Bayerstraße hat das neue Caritas Zentrum Innenstadt sein Quartier bezogen. In einem gläsernen Aufzug geht es in den zweiten Stock. Dort arbeitet seit kurzem Willibald Strobel-Wintergerst mit seinen gut 70 Mitarbeitern. Der Leiter des Innenstadt-Zentrums war auch erst einmal unsicher, ob die Hilfesuchenden sich in so einer Umgebung überhaupt wohlfühlen. Für ihn war letzten Endes entscheidend, „dass es hier nicht schmuddelig ist“. Die Menschen, die kommen, sollen in einer sehr würdigen Weise empfangen werden. „Auch das kann ein Beitrag sein, verletzte Seelen zu heilen“, betont Strobel-Wintergerst.

Beratung in 17 verschiedenen Sprachen

Bislang waren die Angebote des katholischen Wohlfahrtsverbandes auf vier Standorte rund um den Hauptbahnhof verteilt. Im neuen Zentrum sind jetzt alle Dienste auf nur noch einem Stockwerk untergebracht. Etwa die Hälfte der Mitarbeiter gehört zum Psychologischen Dienst. Der habe an einen großen Zulauf Klienten. Die kommen in der Regel aus anderen Ländern und können nicht richtig Deutsch sprechen. Viele trauen sich deshalb nicht, zu einem Arzt zu gehen. Mit dem Caritas Projekt „Integrationsbrücke“ soll sich das ändern, erklärt Strobel-Wintergerst. Um den Patienten die Angst zu nehmen, nicht verstanden zu werden, bietet die Caritas psychologische Beratung in 17 verschiedenen Muttersprachen an. Das ist möglich, weil alle Fachkräfte selber einen Migrationshintergrund haben.

Gesundheit ist entscheidend für Integration

Wenn die Sprachbarrieren beseitigt sind, kann der Kranke dann auch in die für ihn richtige medizinische Einrichtung weitervermittelt werden, so der Chef des Caritas-Zentrums. Dass die kranken Migranten wieder gesund werden, sei schließlich entscheidend für ihre Integration in München, meint die Leiterin des Psychologischen Dienstes, Wiltrud Wystrychowski. Erst dann hätten sie die Kraft, die deutsche Sprache zu lernen, sich beruflich zu qualifizieren und eine Arbeit zu suchen. „Wenn wir ihnen die Chance geben, sich hier gut zu beheimaten, haben wir sehr viel gewonnen“, ist sich Wystrychowski sicher. (ph)

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Beitrag Neues Caritas Zentrum (Münchner Kirchenradio)