Bayern und Rom

Neue Uni-Kooperation zwischen Eichstätt und römischer Gregoriana

Die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt und die Päpstliche Universität Gregoriana wollen künftig etwa Professoren und Studierende austauschen. Im Fokus der Zusammenarbeit steht das Institut für Missbrauchsprävention.

Studierende aus Eichstätt können dank der Zusammenarbeit künftig auch in Rom studieren und umgekehrt. © upd

Eichstätt – Zwei namhafte katholische Hochschulen wollen künftig in Forschung und Lehre zusammenarbeiten. Eine entsprechende Vereinbarung haben die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) und die Päpstliche Universität Gregoriana (PUG) in Rom getroffen, wie die KU am Dienstag mitteilte.

Im Fokus steht demnach eine geplante Kooperation der KU mit dem neuen "Institut für Anthropologie - Interdisziplinäre Studien zu Menschenwürde und Sorge für schutzbedürftige Personen" der PUG. Dieses zähle zu den weltweit führenden Institutionen im Kampf gegen sexuellen Missbrauch und begleite die Missbrauchsprävention der Kirche wissenschaftlich. Die Einrichtung biete zudem englisch- und spanischsprachige Studiengänge zu Intervention und Prävention in Sachen sexueller Missbrauch an Minderjährigen und anderen Schutzbefohlenen an. Angedacht sei etwa der Austausch von Gastprofessorinnen und -professoren sowie Studierenden.

Personelle Verbindung

Die Päpstliche Universität Gregoriana geht auf zurück auf das Collegio Romano, ein 1551 von Ignatius von Loyola, dem Gründer des Jesuitenordens, errichtetes Kolleg. Heute gilt die Hochschule päpstlichen Rechts als renommierteste Päpstliche Universität weltweit. Rund 3.000 Studierende aus etwa 120 Ländern sind an ihren sechs Fakultäten eingeschrieben und werden von 350 Professorinnen, Professoren und Dozierenden unterrichtet. Das Fächerspektrum reicht von Theologie über Missionswissenschaft bis hin zu den Sozialwissenschaften.

Die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) ist die einzige katholische Uni im deutschen Sprachraum. Als solche erkannte der Vatikan am 1. April 1980 die kirchliche Gesamthochschule Eichstätt an. Die KU-Wurzeln gehen auf ein 1564 gegründetes Priesterseminar und eine 1835 entstandene Lehrerausbildungsstätte zurück. Maßgeblich beteiligt an der Uni-Gründung war der damalige Erzbischof von München und Freising, Kardinal Joseph Ratzinger. Die Uni zählt rund 5.000 Studenten, 120 Professorinnen und 350 wissenschaftliche Mitarbeiter an acht Fakultäten in Eichstätt und Ingolstadt. Sie ist offen für Studierende aller Konfessionen und bietet über 50 Fächer.

Eine wichtige personelle Verbindung zwischen KU und PUG besteht bereits über Peter Beer: Der frühere Münchner Generalvikar ist Vorsitzender des KU-Stiftungsrats und lehrt zugleich an der Gregoriana. (kna)